Deutsch
1. Die Westbindung des Instituts
Das Institut war nach dem zweiten Weltkrieg – so wie die Bundesrepublik Deutschland – fest im Westen verankert. Die Verbindungen nach Westeuropa waren geknüpft und wurden gepflegt, als besonderes Qualifikationsmerkmal am Institut galt ein Forschungsaufenthalt an einer US-Universität. Alle Institutsdirektoren seit Rudolf Bernhardt – mit der einzigen Ausnahme von Armin von Bogdandy – hatten, bevor sie einen Lehrstuhl erhielten, Forschungsaufenthalte an US-Universitäten absolviert. Wer eine Otto-Hahn-Medaille gewann, den zog es zumeist über den Atlantik. Rechtsvergleichende Arbeiten untersuchten fast immer auch das US-Verfassungsrecht und die Rechtsprechung des Supreme Court, und zwar zumeist als Vorbild und nicht als Gegenstand der Kritik. Das Rechtssystem der Vereinigten Staaten hatte einen großen Einfluss auf das am Institut gepflegte Rechtsverständnis.
Demgegenüber richtete sich der Blick des Instituts nur zögerlich nach Osten. Dies war in erster Linie den politischen Umständen geschuldet: Der Osten zeigte sich wegen der gravierenden Reisebeschränkungen für seine Bürger und auch für die Wissenschaftler für einen unmittelbaren Austausch nicht bereit. Die aus den osteuropäischen Ländern anreisenden Wissenschaftler traten als their political masters’ voice auf, sie verteidigten in unkritischer Weise das politische Handeln ihrer Regierungen und wurden als Juristen nicht ganz ernst genommen. Ein Studium der innerstaatlichen Verhältnisse der sozialistischen Staaten aus rechtswissenschaftlicher Sicht erschien unergiebig, weil das Recht für den Staat nur eine untergeordnete Rolle spielte und eine intellektuell herausfordernde Doktrin in diesen Ländern fehlte.
2. Die Öffnung zum Osten

Meinhard Hilf und sowjetische Völkerrechtler Mark Boguslavsky 1985 auf dem Institutskolloquium „Die Rechtsstellung von Ausländern nach staatlichem Recht und Völkerrecht“[1]
Erst seit den 1970er Jahren – einhergehend mit der Entspannungspolitik – wurden intensivere Kontakte in den Osten geknüpft, angefangen mit den von Professor Bernhardt organisierten deutsch-polnischen Juristentreffen; Polen hatten schon seit dieser Zeit immer wieder längere Forschungsaufenthalte am Institut absolviert, wie etwa Professor Zdzisław Kedzia und Privatdozent Jurek Kranz aus Posen (1986-1987). Seit den 1980er Jahren wurde auch ein Kontakt mit der Sowjetunion aufgebaut, auch ein Besuch der Sowjetunion durch eine Delegation des Instituts fand 1986 statt. Seit 1988 besuchten dann regelmäßig Gastwissenschaftler aus ganz Osteuropa das Institut, wie etwa Professor Arben Puto und Dr. Xhezair Zaganjori aus Albanien, der aufgehende Star der sowjetischen Rechtswissenschaft Gennadi Danilenko, dann Sergej Brutian und der spätere Mitarbeiter des Instituts Tigran Beknazar Jusbaschew. Der Direktor des Instituts für Staat und Recht der Akademie der Sowjetunion Boris Nikolaevich Topornin kam ebenfalls immer häufiger nach Heidelberg, merkte aber gegenüber dem Verfasser dieser Zeilen an, dass Einladungen an Mitarbeiter des Instituts für Staat und Recht in Moskau über seinen Schreibtisch zu gehen hätten und keinesfalls unmittelbar an die Eingeladenen gerichtet werden dürften; das entsprach allerdings nicht der Praxis des Max-Planck-Instituts.
Die Besucher insbesondere aus den stärker abgeschotteten Staaten wie der Sowjetunion oder Albanien brachten zumeist ein ideologisch vorgefertigtes Bild von den kapitalistischen Ländern mit, das nicht immer der Überprüfung durch die Wirklichkeit standhielt, so dass es manche Überraschungserlebnisse gab. Ein sowjetischer Wissenschaftler ging davon aus, dass in Bayern im Wesentlichen Nazis lebten, die immer noch Jagd auf Russen machten; ein anderer hielt die rechtsextremistische National- und Soldatenzeitung, die er regelmäßig las, für den wahren Spiegel des deutschen Denkens. Den Albanern erschien unheimlich, dass in Deutschland ein überwiegend vernichtendes Urteil über den großen Vorsitzenden Mao Tse Tung vorherrschte.
Der erste Rechtswissenschaftler aus der DDR, der 1989 an einer Konferenz am Institut teilnahm, wurde bestaunt wie auf einer Völkerschau. Erst langsam wurde der Kulturschock nach dem Aufeinandertreffen zweier gegeneinander isolierter Welten überwunden. Mit den Gästen aus Ostmitteleuropa wie Jurek Kranz aus Polen, Balthasar Nagy aus Ungarn, die leichter in die Bundesrepublik Deutschland kamen als Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit aus der DDR, begann ein reger Austausch, auch über die Möglichkeiten einer Annäherung zwischen dem Osten und dem Westen, oft bei einem köstlichen ungarischen Essen, das László Bodnár mit Meisterschaft – bisweilen über einen ganzen Tag – für größere Gruppierungen zwischen 15 und 20 Personen vorbereitete.
3. Die „deutsche Frage“ und ihr Verschwinden
Wissenschaftlich beschäftigte man sich am Institut mit den Gegebenheiten des Kalten Krieges in erster Linie im Umfeld der „deutschen Frage“, zu deren Beantwortung insbesondere in den sechziger und siebziger Jahren sehr elaborierte Konstruktionen entwickelt wurden, welche einerseits die friedliche Koexistenz und andererseits ein Festhalten an der künftigen Wiedervereinigung ermöglichten. Die Ostverträge und der Grundlagenvertrag hatten, so wird berichtet, am Institut zu sehr lebhaften Diskussionen geführt, aber seit den 1980er Jahren hatte man sich in die Gegebenheiten gefügt. Die „Deutschlandfrage“ verschwand aus dem Blickpunkt der Forschung, wie sich an der abnehmenden Zahl an Publikationen zu diesem Thema ablesen lässt. Nur einzelne Fragen – wie etwa die Staatsangehörigkeitsfrage, welche in dem Teso-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts eingehend behandelt wurde – führten noch einmal zu wissenschaftlichen Äußerungen. Einzelne Mitglieder des Instituts hielten an der Hoffnung auf Wiedervereinigung fest. An erster Stelle ist hier Privatdozent Theodor Schweisfurth (später Professor an der Viadrina in Frankfurt an der Oder), spezialisiert im Ostrecht, zu nennen, der mit sehr profunden Kenntnissen und aus einem Patriotismus im guten Sinne die deutsche Teilung als etwas zu Überwindendendes behandelte. Er war Sozialdemokrat, verließ die Partei aber in den 1980er Jahren, weil sie die Wiedervereinigung nicht weiter verfolgte. Auch Professor Karl Doehring, ein erklärter Konservativer, sah die deutsche Teilung nicht als von der Geschichte vorgeben an und hielt diesen Zustand auch wegen der Verletzung des Selbstbestimmungsrechts für völkerrechtswidrig. Zu einer bemerkenswerten Begebenheit, 1987 oder 1988, geriet ein Vortrag von Professor Wolfgang Seiffert. Dieser Wissenschaftler hatte einen sehr farbigen Lebenslauf mit Jugendjahren in der Sowjetunion, einem Gefängnisaufenthalt in der Bundesrepublik in den fünfziger Jahren wegen subversiver Tätigkeiten, einem steilen Aufstieg zum Leiter der Rechtsabteilung des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe und schließlich der überraschenden Übersiedlung in die Bundesrepublik 1978, wo er Professor für Ostrecht an der Universität Kiel wurde. Er war ein entschiedener Verfechter der Wiedervereinigung und legte in seinem Vortrag dar, dass diese bevorstehe, weil auch in der DDR der Glaube an die geschichtliche Zwangsläufigkeit einer deutschen Teilung schwinde. Solche Worte klangen Ende der 1980er Jahre ungewohnt und trafen bei den Zuhörern auf ungläubiges Staunen, das dann in heftige Kritik umschlug, um in einem hochemotionalen Streitgespräch zu enden; Professor Seiffert wurde als ein Phantast gesehen, der eine gefährliche Unruhe in den akzeptierten Status quo trug. Tatsächlich war dieses Ereignis symptomatisch für die Einstellung am Institut. Für die deutsche Wiedervereinigung galt das Umgekehrte des berühmten Satzes von Gambetta über Elsass-Lothringen nach 1871: „On en parlait toujours, mais on n’y pensait jamais“. Sie lag wie die Wiederkunft des Messias in einer fernen Zukunft, die niemand erleben würde. Professor Seiffert, welch Ironie der Geschichte, kooperierte später eng mit dem Institut, als dieses unter der Federführung von Professor Wolfrum in Zusammenarbeit mit dem Direktor des Instituts für Staat und Recht in Moskau, Professor Topornin, einen Kurs im öffentlichen Wirtschaftsrecht anbot.
4. Der Mauerfall als grundgesetzlich vorgesehenes, aber tatsächlich unvorhergesehenes Ereignis

Hat 1972 allenfalls das Potenzial zum schlechten Scherz: Das Ende des Kalten Krieges[2]
Der Fall der Mauer hat alle überrascht, wahrscheinlich auch, weil – in Umkehr des berühmten Ulbricht-Satzes – niemand die Absicht hatte, die Mauer einzureißen. Die eingehende theoretische Beschäftigung mit der Deutschlandfrage hatte nicht dazu geführt, dass die praktisch eingetretenen Ereignisse vorausgeahnt, geschweige denn vorausgesagt, worden sind. Dass eintreten konnte, was grundgesetzlich vorgesehen war, nämlich die Wiedervereinigung, überstieg dann doch die Vorstellungskraft. Der Verfasser dieser Zeilen weilte am 10. Oktober 1989 in Dresden, das an diesem Tag von gepanzerten Fahrzeugen umstellt war, und er fragte sich, ob die dortige Demonstration in einem Blutbad oder als „Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“ (Hegel) enden würde; noch einen Monat vor dem Fall der Mauer war für ihn der Lauf der Geschichte nicht absehbar. Die Hegelsche Eule der Minerva begann auch dieses Mal ihren Flug erst in der Dämmerung, und so lag denn auch beim Institut kein Plan in der Schublade, wie die sich überschlagenden Ereignisse juristisch eingefangen werden konnten. Klar war nur, dass alle am Institut und damit auch das Institut selbst die Wiedervereinigung sehr begrüßten. Kritische Stimmen – seinerzeit auch in der deutschen Gesellschaft hier und dort zu hören, zumeist wegen der zu erwartenden Kosten, teilweise auch wegen der außenpolitischen Implikationen – fanden sich am Institut nicht. Bei den ausländischen Gästen wurde die ungetrübte Euphorie nicht überall geteilt. Manche befiel ein etwas mulmiges Gefühl wegen einer möglichen deutschen Übermacht auf dem europäischen Kontinent; dazu wurde der Ton gesetzt von Margret Thatcher, François Mitterand und Giulio Andreotti. Polnische Gäste bemängelten, dass die Regierung Kohl sich erst nach dem Zwei-plus-Vier-Vertrag zu einer klaren Festlegung der Ostgrenze gegenüber Polen verstand. (Wobei anzumerken ist, dass wegen des Viermächtevorbehaltes für Fragen, die Deutschland als Ganzes betrafen, wozu auch alle Territorialfragen gehörten, Deutschland tatsächlich erst nach dem Ende der Besatzungsregelungen über sein Gebiet verfügen konnte.)
5. Wechselwirkungen zwischen Mauerfall und Institut

Wozu nach Berlin? Kaffeepause im Institut, 1986[3]
Die Ereignisse um den 9. November 1989 beeinflussten das Institut, indem die schon lange schwebende Frage nach einem Institutsneubau mit der Suche nach einem Bauplatz in Berlin beantwortet werden sollte. Hierfür machten sich in den Tagen des Novembers insbesondere Theodor Schweisfurth, Georg Nolte und der Verfasser dieses Beitrags stark. Dem lag die Überlegung zugrunde, dass der Vereinigungsprozess noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde – von einer schnellen Wiedervereinigung sprach noch niemand, eher von konföderalen Lösungen und einer schrittweisen Annäherung, und darauf könnte die am Institut versammelte Expertise Einfluss nehmen. Die Diskussion gewann – was sonst am Institut eher selten vorkam – auch eine emotionale Tonlage, die ihren höchsten Ausdruck in Theodor Schweisfurths Ausruf fand: „Es kann doch nicht sein, dass das Völkerrechtsinstitut in den Gebäuden des Berliner Schlosses seinen Anfang nahm, um dann im Heidelberger Campus neben einer Müllverbrennungsanlage zu enden.“ Schließlich siegte, wie häufig in solchen Fragen, das Beharrungsvermögen des status quo über die neue Idee. Unter Hinweis auf die, allerdings auch in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzenden, nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter aus Handschuhsheim und anderen Gegenden Heidelbergs, denen verständlicherweise ein Umzug nach Berlin nicht zumutbar war, wurde von einer Verlegung des Instituts nach Berlin abgesehen. Wie sehr bei dieser Entscheidung auch die Entfernung von Berlin nach Straßburg eine Rolle spielte, wo das Institut in den Organen des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs prominent vertreten war – Professor Bernhardt als Richter, Professor Frowein in der Kommission – vermag der Autor nicht zu sagen.
Wenn also die Ereignisse des 9. November 1989 die Diskussion des Instituts beeinflussten, ist unbekannt, ob umgekehrt das Institut auch den Lauf der Ereignisse beeinflusste. Diese überstürzten sich derart, dass eine eingehende Beratung gar nicht möglich war. Die Schnelligkeit der Veränderungen vertrug die wissenschaftliche Bedächtigkeit nicht. Wieweit über den wissenschaftlichen Beirat des Auswärtigen Amtes Mitglieder des Instituts ihren Rat anboten, ist dem Verfasser dieses Beitrags unbekannt. Aufsätze zur Wiedervereinigung finden sich in der ZaöRV erst im Band 51 aus dem Jahr 1991.
6. In orientem lux
Allerdings wurde nach der Wiedervereinigung sehr aktiv der Aufbau der Rechtsstaatlichkeit in den neuen Demokratien betrieben. Georg Nolte ging als junger Wissenschaftler an die juristische Fakultät in Leipzig und wirkte an ihrer Neugestaltung mit. Mitarbeiter reisten in viele mittel- und osteuropäische Länder zu Beratungen über Verfassungen, Verfassungsgerichtsbarkeit und Europarecht. Der Autor verbrachte vier Monate am Institut für Staat und Recht in Moskau, was die Grundlage für spätere Beratungstätigkeiten am russischen und ukrainischen Verfassungsgericht schuf. Das ukrainische Verfassungsgericht – einzelne Richter, Richterdelegationen oder die wissenschaftlichen Mitarbeiter – wurde zum regelmäßigen Gast am Institut, wo gemeinsame Kolloquien oder Seminare abgehalten oder rechtliche Problemstellungen in der Ukraine unter Heranziehung der Rechtsvergleichung erörtert wurden.
Viele Personen aus den Umbruchsländern, welche am Institut als Gäste forschten, machten in den darauffolgenden Jahren bemerkenswerte Karrieren – um nur einige Beispiele zu nennen: Hanna Suchocka wurde polnische Ministerpräsidentin, Krysztov Skubiszewski polnischer Außenminister, Jurek Kranz polnischer Botschafter in Deutschland, Xhezair Zaganjori albanischer Botschafter in Deutschland, später Präsident des Verfassungsgerichts und dann des Obersten Gerichts, Ineta Zimele wurde lettische Verfassungsrichterin, Richterin am Europäischen Menschenrechtsgerichtshof und am Europäischen Gerichtshof, Pavel Holländer tschechischer Verfassungsrichter, Alexander Brösel slowakischer Verfassungsrichter, Pál Sonnevend Berater des ungarischen Verfassungsgerichtspräsidenten und dann des ungarischen Präsidenten László Sólyom. Auf diese Weise wurden die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung und des akademischen Austauschs am Institut in viele Länder in den Aufbaujahren getragen.
7. Das Ende des Falles und der Morgen danach
Die Konzentration des Instituts auf die Reformländer Ost- und Mitteleuropas endete zu Beginn des neuen Jahrtausends; zwar wurde weiter eine intensive Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Rechtspraktikern aus diesen Ländern gepflegt, aber nicht mehr mit demselben Vorrang, andere Weltgegenden wie insbesondere Lateinamerika rückten regional stärker in den Fokus, thematisch die Integration Europas und der Kampf gegen den Terrorismus. Immerhin wurde 2012 noch die virtuelle russischsprachige Zeitschrift Дайжест публичного права (Digesten des öffentlichen Rechts) ins Leben gerufen, in welcher Tigran Beknazar Jusbaschew deutsche Artikel in russischer Sprache veröffentlichte und die bis zu ihrer Einstellung 2024 zu einem im russischsprachigen Raum sehr nachgefragten Journal wurde.
Heute erinnert das größte Kunstwerk am Institut, gleich am Eingang, das fast 15 qm große Ölgemälde „Der 9. November 1989 in Deuna, am Morgen danach“, bildgewaltig an den Mauerfall als den Anfangspunkt der hier geschilderten Ereignisse, die die Tätigkeit des Instituts über ein Jahrzehnt prägten und damit auch Teil der Institutsgeschichte wurden. Angesichts fortdauernder Krisen – der Bedrohung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie imperialistischer Kriege – dauert dieser Morgen nach dem 9. November 1989 in vielen dieser Länder bis heute an.
[1] Foto: MPIL.
[2] Bibliotheksmitarbeiterin Frau Kalt, 1972; Foto: MPIL.
[3] Mit: Margot Lintaller, Sabine Thomsen, Werner Morvay, Peter Lawrence, Robert Heuser, Robert Hollweg; Foto: MPIL.
English
1. The Institute’s Westbindung
After the Second World War, the Max Planck Institute for Comparative Public Law and International Law (MPIL) – like the Federal Republic itself – was firmly anchored in the West. Connections to Western Europe were established and maintained, and a research stay at a US university was considered a special qualification at the Institute. All MPIL directors since Rudolf Bernhardt – with the sole exception of Armin von Bogdandy – have been on research stays at US universities before being awarded an academic chair. Those who won an Otto Hahn Medal were usually drawn across the Atlantic. Comparative studies rarely failed to analyse US constitutional law and the jurisprudence of the Supreme Court and usually considered them a model rather than an object of criticism. The legal system of the United States had a major influence on the understanding of law cultivated at the Institute.
In contrast, the MPIL was hesitant to look eastwards. This was primarily due to the political circumstances: The East was not prepared for a direct exchange, not least due to the severe travel restrictions imposed on its citizens, including its academics. Those academics who did visit from Eastern European countries acted as their political masters’ voice: they uncritically defended the political actions of their governments and were thus not taken very seriously as legal scholars. Additionally, studying the domestic conditions of the socialist states from a jurisprudential perspective seemed unproductive because the law only played a subordinate role in these systems and they thus lacked intellectually challenging legal doctrine.
2. The Opening to the East

Meinhard Hilf and Soviet international law scholar Mark Boguslavsky at the Institute’s colloquium “The Legal Status of Foreigners under National and International Law”[1]
It was not until the 1970s – in line with the policy of détente – that more intensive contacts with the East were established, starting with the German-Polish law expert meetings organised by Professor Bernhardt. Since then, Poles regularly came to the Institute for extended research stays, as exemplified by Professor Zdzisław Kedzia and university lecturer Jurek Kranz from Poznan (1986–1987). Since the 1980s, contact with the Soviet Union was established as well and a delegation from the Institute first visited the country in 1986. Since 1988, visiting academics from all over Eastern Europe regularly came to the Institute, such as Professor Arben Puto and Dr Xhezair Zaganjori from Albania, the rising star of Soviet jurisprudence Gennady Danilenko, then Sergei Brutian and Tigran Beknazar Yuzbashev, who would later go on to work at the MPIL. Boris Nikolaevich Topornin, Director of the Institute for State and Law of the Academy of Sciences of the Soviet Union, also travelled to Heidelberg more and more frequently, but remarked to the author of these lines that invitations to employees of his Moscow Institute had to go through him and should never be addressed directly to the invitees; a proposal which did not correspond to the practice of the Max Planck Institute.
Visitors, particularly those from the more isolated states such as the Soviet Union or Albania, usually brought with them an ideologically preconceived image of capitalist countries that did not always stand up to scrutiny by reality, resulting in some surprising experiences: One Soviet scholar assumed that population of Bavaria essentially consisted of Nazis still on the hunt for Russians; another considered the right-wing extremist National- und Soldatenzeitung (“National and Soldier newspaper”), which he read regularly, to be the true mirror of general German thought. The Albanians found it uncanny that the prevailing judgement of the great Chairman Mao Tse Tung in Germany was largely negative.
The first legal scholar from the GDR to take part in a conference at the Institute in 1989 was marvelled at like a rare attraction at a human zoo. The culture shock after the clash of two worlds, that had long been isolated from each other, was only slowly overcome. Guests from Central and Eastern Europe, such as Jurek Kranz from Poland and Balthasar Nagy from Hungary, who were able to visit the Federal Republic more easily than those with German citizenship from the GDR, participated in a lively exchange at the Institute, including about the possibilities of a rapprochement between the East and the West. Those conversations often took place over delicious Hungarian food, which Laszlo Bodnár prepared with mastery –sometimes over a whole day – for larger groups of between 15 and 20 people.
3. The “German Question” and its Disappearance
Academically, the Institute dealt with the circumstances of the Cold War primarily in the context of the “German question”. In order to answer it, enabling peaceful coexistence on the one hand and adherence to future reunification on the other, very elaborate constructions were developed, particularly in the 1960s and 1970s. It is reported that the so called Ostverträge (“Eastern treaties”) and the Grundlagenvertrag (Basic Treaty) had led to very lively discussions at the Institute, but since the 1980s, people had come to terms with the circumstances. The “German question” was no longer the focus of the MPIL’s research, as can be seen from the decreasing number of publications on this topic. Now, scholarly attention was merely given to specialised questions – such as the issue of citizenship, which was dealt with in detail in the Teso decision of the Federal Constitutional Court. Yet, individual members of the Institute held on to the hope for reunification. First and foremost, private lecturer Theodor Schweisfurth (later professor at the Viadrina in Frankfurt an der Oder), who specialised in Eastern European law, should be mentioned here: With very profound knowledge and patriotism, he treated the division of Germany as something to be overcome. Schweisfurth was a Social Democrat, but left the Social Democratic Party of Germany (SPD) in the 1980s because it did not further pursue reunification. Professor Karl Doehring, an avowed conservative, did not see the division of Germany as predetermined by history either and considered this state of affairs to be contrary to international law due to a violation of the right to self-determination. A lecture by Professor Wolfgang Seiffert in 1987 or 1988 was a remarkable event: This academic had a very colourful curriculum vitae with his youth spent in the Soviet Union, a prison term in the Federal Republic in the 1950s for subversive activities, a steep rise to become head of the legal department of the Council for Mutual Economic Assistance, and finally the surprising move to the Federal Republic in 1978, where he became Professor of Eastern European Law at the University of Kiel. He was a staunch advocate of reunification and explained in his lecture that it was imminent because even in the GDR the belief in the historical inevitability of German division was fading. Such words sounded unusual at the end of the 1980s and were met with incredulous amazement by the audience, which then turned into fierce criticism and ended in a highly emotional debate; Professor Seiffert was seen as a fantasist who was bringing dangerous unrest to the accepted status quo. In fact, this event was symptomatic of the attitude at the institute. The prevailing view of German reunification at the time can be described by the inversion of Gambetta’s famous phrase about Alsace-Lorraine after 1871: “On en parlait toujours, mais on n’y pensait jamais” – like the return of the Messiah, it lay in a distant future that no one would live to see. Professor Seiffert – what an irony of history – later cooperated closely with the Institute when it offered a course in public commercial law under the leadership of Professor Wolfrum in collaboration with the Director of the Institute for State and Law in Moscow, Professor Topornin.
4. The Fall of the Berlin Wall. Foreseen by the Constitution but not in Actuality

A tired joke, at best, in 1972: The end of the Cold War [2]
The fall of the Berlin Wall took everyone by surprise, probably in part because – in a reversal of Ulbricht’s famous statement – nobody had any intention of tearing down the wall. The in-depth theoretical examination of the German question had not led to the events that occurred in practice being anticipated, let alone predicted. The fact that what was intended for by the Federal Republic’s Constitution, reunification, could actually materialise was beyond anyone’s imagination. The author of these lines spent 10 October 1989 in Dresden, which was surrounded by armoured vehicles on that day, and he wondered whether the demonstration there would end in a bloodbath or as “progress in the consciousness of freedom” (Hegel); even a month before the fall of the Wall, he could not foresee the course of history. Once again, Hegel’s owl of Minerva only began its flight at dusk, and so the MPIL had no plan drawn up as to how the unfolding events could be addressed legally. The only thing that was clear was that everyone at the Institute, and thereby the Institute itself, very much welcomed the reunification. Critical voices – which could be heard here and there in German society at the time, mostly because of the expected costs, sometimes also because of the foreign policy implications – did not find an open ear at the Institute. Yet, the unclouded euphoria was not universally shared by the foreign guests. Some felt a little uneasy about the possibility of German superiority on the European continent; the tone was set by Margret Thatcher, François Mitterand, and Giulio Andreotti. Polish guests criticised the fact that the Kohl government was only able to agree on a clear definition of the Eastern border with Poland after the Two Plus Four Treaty. (It should be noted, however, that due to the four-power reservation for issues affecting Germany as a whole, which included all territorial issues, Germany could actually only dispose of its territory after the end of the occupation regulations).
5. The Fall of the Berlin Wall and the Institute

Why go to Berlin? Coffee break at the Institute, 1986[3]
The events around 9 November 1989 influenced the Institute directly insofar that the long-pending question of a new institute building was to be answered with the search for a building site in Berlin. In the following weeks, Theodor Schweisfurth, Georg Nolte, and the author of this contribution were particularly avid supporters of this. The underlying idea was that the unification process would take some time – no one was talking about a quick reunification yet, but rather about confederal solutions and a gradual rapprochement – and the expertise gathered at the Institute could influence it. The discussion also took on an emotional tone, something that otherwise rarely happened at the Institute, which found its highest expression in Theodor Schweisfurth’s exclamation: “It’s inconceivable that the International Law Institute should have started in the buildings of the Berlin Palace only to end up on the Heidelberg campus next to a waste incineration plant.” In the end, as is often the case in such matters, the inertia of the status quo won out over the new idea: With reference to the non-scientific staff from Handschuhsheim and other areas of Heidelberg – whose importance should indeed not be underestimated – who could not reasonably be expected to move to Berlin, the decision was made not to relocate the institute. The author is unable to determine to what extent the distance from Berlin to Strasbourg, where the Institute was prominently represented in the organs of the European Court of Human Rights – Professor Bernhardt as a judge, Professor Frowein in the Commission – played a role in this decision.
While the events of 9 November 1989 influenced the Institute’s discussions, it is not known whether, conversely, the Institute influenced the course of events of the reunification process. Things happened so quickly that it was impossible to hold in-depth discussions. The speed of the changes was not compatible with scientific deliberation. The author of this article does not know to what extent members of the Institute offered their advice via the Scientific Advisory Council of the Federal Foreign Office. Articles on the German reunification can be found in the Institute’s Journal Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (ZaöRV; English title: Heidelberg Journal of International Law, HJIL) only from volume 51 of 1991 onwards.
6. In orientem lux
However, after reunification, the establishment of the rule of law in the new democracies was very actively pursued. Georg Nolte joined the law faculty in Leipzig as a young academic and was involved in its reorganisation. MPIL members travelled to many Central and Eastern European countries for consultations on constitutions, constitutional jurisdiction, and EU law. The author spent four months at the Institute for State and Law in Moscow, which laid the foundation for later consultancy work at the Russian and Ukrainian Constitutional Courts. Representatives of the Ukrainian Constitutional Court – individual judges, delegations of judges and academic staff – became regular guests at the Institute, where joint colloquia and seminars were held and legal problems Ukraine was facing were discussed from a comparative legal perspective.
Many scholars from these transitioning countries who came to the MPIL as guest researchers went on to make remarkable careers in the years that followed – to name just a few examples: Hanna Suchocka became Polish Prime Minister; Krysztov Skubiszewski Polish Foreign Minister; Jurek Kranz Polish Ambassador to Germany; Xhezair Zaganjori became Albanian Ambassador to Germany, later President of the Constitutional Court and then of the Supreme Court; Ineta Zimele became a Latvian constitutional judge, judge at the European Court of Human Rights, and the European Court of Justice; Pavel Holländer Czech constitutional judge; Alexander Brösel Slovakian constitutional judge; Pál Sonnevend became advisor to the President of the Hungarian Constitutional Court and then to Hungarian President László Sólyom. In this way, the results of scientific research and academic exchange at the Institute were carried to many young nations.
7. The End of the Fall and the Morning After
The Institute’s focus on the reforming countries of Eastern and Central Europe ended at the beginning of the new millennium; although intensive cooperation with scholars and legal practitioners from these countries continued, it was no longer given the same priority. Other parts of the world, in particular Latin America, became more of a focus, as did European integration, and the fight against terrorism. Nevertheless, in 2012, the virtual Russian-language journal Дайжест публичного права (Digests of Public Law), in which Tigran Beknazar Yuzbachev published German articles in Russian, was launched and became a very popular journal in the Russian-speaking world until it was discontinued in 2024.
Today, the largest artwork at the Institute, the almost 15 square metre oil painting „Der 9. November 1989 in Deuna, am Morgen danach“ (“9 November 1989 in Deuna, the morning after”), is a powerful reminder of the fall of the Berlin Wall as the starting point of the events described here, which shaped the Institute’s activities for over a decade and thus also became part of the Institute’s history. In the face of ongoing crises – the threat to democracy and the rule of law as well as imperialist wars – in many of the aforementioned countries, this metaphorical morning after the events of 9 November 1989 continues to this day.
[1] Photo: MPIL.
[2] Library employee Mrs. Kalt, 1972; Photo: MPIL.
[3] With: Margot Lintaller, Sabine Thomsen, Werner Morvay, Peter Lawrence, Robert Heuser, Robert Hollweg; Photo: MPIL.

Matthias Hartwig war bis 2023 Referent am Institut.