Marie Bruns (1885-1952), geborene Bode, war seit 1915 mit Viktor Bruns verheiratet. Als eifrige Tagebuchschreiberin ist sie eine der wichtigsten Chronistinnen zur Geschichte des Berliner Instituts.

Alle Artikel von Marie Bruns

Eine „ganz unverhoffte Freude“. Eindrücke aus der Gründungszeit des Instituts 1924-1926

A “Completely Unexpected Joy”. Impressions from the Time of the Institute’s Founding 1924-1926

Deutsch

Marie Bruns (1885-1952), geborene Bode, war ab 1915 mit Viktor Bruns verheiratet. Bereits in jungen Jahren übernahm sie für ihren Vater Wilhelm von Bode (1845-1929), Kunsthistoriker und Generaldirektor der Berliner Museen, Schreib- und Korrespondenzarbeiten. Auch am beruflichen und wissenschaftlichen Leben ihres Ehemanns hatte Marie Bruns intensiven Anteil. Häufig begleitete sie Viktor Bruns auf internationalen Vortragsreisen oder zum Ständigen Internationalen Gerichtshof nach Den Haag. Das Wirken ihres Mannes und das Leben am Institut hat Marie Bruns in vielen Tagebucheinträgen ausführlich dokumentiert. Überliefert sind insgesamt 18 Tagebücher, die fast 2800 eng beschriebene Seiten umfassen. Hinzu kommen zahlreiche Korrespondenzen, die sich heute in Familienbesitz befinden. Teile der Tagebücher wurden von ihrem Enkel Rainer Noltenius ediert[1], der uns freundlicherweise Zugang zu bislang unveröffentlichten Notizen seiner Großmutter gewährte. Hierzu gehört das Ehetagebuch von Marie Bruns, in welchem diese die Gründung des Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht schildert.[2]

Völkerrecht statt Theaterkunde. Institutsgründung in letzter Minute

Der Winter 24/25 verlief glatt, ohne nennenswerte Erkrankungen. Er brachte uns eine große, ganz unverhoffte Freude. Viktor hatte in den vergangenen Jahren oft und reiflich den Plan eines deutschen Lehrbuchs für Völkerrecht erwogen. Er las auch Bücher und Broschüren darüber, ließ sich von Frau Wolff und juristischen Assistenten oder Studenten über den Inhalt von Büchern berichten, damit er nicht alles selbst durchlesen mußte. Selbst den Anfang des Lehrbuchs entwarf er im Kopfe; aber je weiter er kam mit dem Entwurf zu der Arbeit, desto klarer wurde ihm die Unmöglichkeit des ganzen Unternehmens. Er konnte an das Material nicht heran, das ihm am wichtigsten schien. Ein lückenhaftes Lehrbuch würde belanglos sein. Eine Arbeit von Jahrzehnten würde nötig werden, um das Material zur Kristallisierung der Völkerrechtswissenschaft zusammenzustellen. Wenn man ein Forschungsinstitut begründen könnte? Aber das war ja ausgeschlossen in diesen Zeiten.

Einige Wochen vor Weihnachten ließ er im Gespräch mit [Friedrich] Glum[3], dem Direktor der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft ganz beiläufig ein Wort über diesen Institutsgedanken fallen. Sofort nahm ihn Glum sehr lebhaft auf. „Das ließe sich aber sehr gut machen“, sagte er, „voriges Jahr hat unsere Gesellschaft zu viel Geld bewilligt bekommen. Den Überschuß können wir für Ihr Institut verwenden. Aber wir müssen rasch handeln, denn sonst kommen uns andere mit törichten Unternehmungen zuvor. Da wird z.B. ein Institut für Theaterkunde geplant – was hat das für einen praktischen Nutzen?“

So ähnlich sprach Glum und gab Viktor gleich einige Ratschläge für die Ausführung des Unternehmens.

Auszug aus dem Tagebuch von Marie Bruns [4]

Zunächst mußte warmes Interesse für die Sache geweckt werden. Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft konnte das Institut nicht alleine stützen; denn Viktor dachte es auf eine breite Basis zu stellen, damit die Wirkung eine umso weitgreifendere würde. Als geldgebende Protektoren wurden das Reich, Preußen, d. K. W. Ges. und die Notgemeinschaft[5] gewonnen.[6]

Es ging nicht ohne Kämpfe ab. Viktors Duzfreund [Werner] Richter[7] – damals Personalreferent im Kultusministerium – wollte durchaus ein preußisches Institut schaffen. Dann hätte man bei jeder Entscheidung auf das gnädige Interesse der ministeriellen Behörde warten müssen. Es hätte Verschleppungspolitik bedeutet – darum rang Viktor mit Richter, bis ihm sein Institut als selbständige Behörde bewilligt wurde.

Bescheidenerweise hatte Viktor drei Direktoren vorgeschlagen: Smend[8], Triepel[9] und seine eigene Person. Der Antrag auf das Triumvirat wurde aber abgelehnt und Viktor zum alleinigen Direktor ernannt. Ein Kuratorium[10] steht ihm zur Seite mit einer Reihe von Professoren darunter, deren Forschungen auf völkerrechtlichem Gebiet in der neu zu begründenden Zeitschrift niedergelegt werden sollen; repräsentative Pflichten, Propaganda-Besuche u. ä. nimmt der Präsident des Kuratoriums, zugleich Oberhaupt der Oberrechnungskammer und früherer Minister, Saemisch[11], Viktor ab.

Der Lehrkörper der Juristischen Fakultät Berlin 1921. Viktor Bruns (stehend, erster von links), Rudolf Smend (stehend, zweiter von links) und Heinrich Triepel (stehend, zweiter von rechts). [12]

Nachmieter des Kaisers. Die Institutsräumlichkeiten im Berliner Schloss

Unsere Freundin, Margaret Wolff, ist die Hausfrau des neuen Instituts und hat zugleich ein juristisches Referat. Dr. Wille[13] versieht mit dem tauben Cörnchen[14] den bibliothekarischen Dienst. Fünf Assistenten stehen Viktor neben Frau Wolff noch bei Seite, fünf Sekretärinnen wirken im Büro. Die Arbeitsstätte ist im dritten Stock des einstigen kgl. Schlosses.[15] Der Privataufzug der Majestäten, auf dessen Bank noch ein roter Überzug mit Kronen angebracht ist, führt zum Institut hinan. Wo ich früher so manches liebe Mal zum Unterricht der Prinzeß die Treppen heraufstieg[16], kann ich jetzt stolz fahren, und mein Mann ist der Herrscher in seinem Bereich. 32 Stuben stehen ihm zur Verfügung. Früher haben dort Unterbeamte gewohnt, die Weißzeugsbeschafferin z.B., die schönsten Zimmer mit Bad hatte der kaiserliche Leibarzt inne. Jetzt wohnt da Viktor in einer Stube; die andere ist zum Sitzungszimmer gemacht. Alle wissenschaftlichen Mitarbeiter und Assistenten haben ein Zimmer für sich.[17]

Die Sekretärinnen und Bibliothekarinnen des Instituts, 1931. Von links nach rechts: Ilse von Engel, Annelore Schulz, Jutta Selling, Charlotte Zowe-Behring und Liese Rapp.[18]

Da der Flügel sehr verwohnt war, hat Viktor zugleich Linoleum legen, Decke und Wände streichen und seine beiden Stuben sogar mit Samt bedecken lassen. Es sind freundlich lichte Farben gewählt, meist ein frisches Grün als Wandanstrich. Von dem weiten Himmel strömt viel Licht in die Stuben. Man fühlt sich hoch über Staub und lärmendem Verkehrsleben. Die Schwalben fliegen um die Fenster und streifen an dem Turm der alten Gertraudenkirche vorbei. Einige Stuben haben Aussicht auf den schönen alten Hof, und mitunter ragt ein Schienbein oder eine Krone von den großen Barockwappen in die Fensterbreite hinein. Sieben Bibliotheksräume und eine eigene Buchbinderei besitzt das Institut. Im Januar 1926 ist auch die Casinoküche eröffnet worden. Frau Fürst, die Frau des Hauswirts, stellt mit wenig Geld ein sehr nahrhaftes, gesundes und wohlschmeckendes Essen her. Die Sekretärinnen essen für 70 Pfg., die Herren für 1 Mark 40.

Der Institutsmittagstisch im Schloss. Um den Tisch von oben links: Victoria Rienäcker, Ruth von Braumüller (spätere Bischof), Charlotte Zowe-Behring, Else Sandgänger, Annelore Schulz, Ellinor Greinert. Aufnahme um 1935 [19]

Wie feudal macht es sich, wenn Viktor des Morgens im Institut anruft und zur Antwort erhält: „Hier Fürst im Schloß!“

Bis auf den langen, früher so finsteren Korridor hat sich alles verschönt: seit er weiß gestrichen ist, hat er etwas Eigenlicht bekommen.

Aber durchreisende Agrarier sind nicht immer zufrieden, daß Viktor sein Amt ins Schloß gelegt hat; denn er hat’s mal erlebt, daß ein sehr ländlich anmutendes Ehepaar das Schild am Außenportal studierte und seiner Entrüstung Ausdruck gab, daß nun auch Internationales Recht sich auf kaiserlichem Boden breit mache!

Ein schwieriger Start. Forschungsfinanzierung in Krisenzeiten

Alle Ausgaben für Renovierung und Gehälter mußten bis Ende 1925 auf Bankschuld gemacht werden.[20] Da der Geldstrom aus so verschiedenen Quellen floß, mussten eine ganze Reihe von Instanzen für die Sache des Instituts gewonnen werden. Es gab eine Art Spießrutenlaufen bei 11 Behörden oder Institutionen.[21] Viktor konnte seine diplomatischen Fähigkeiten nun in reichem Maße ausbeuten, um maßgebende Männer zu bearbeiten, die dann in entscheidenden Sitzungen ihre Stimme für ihn abgaben und seine Sache verfochten. Eine sehr geschickte Denkschrift[22] wurde den verschiedenen Regierungsherren eingeschickt, aber manche gaben sich nicht einmal die Mühe, diese Schrift zu überfliegen, und waren im psychologischen Moment völlig unorientiert. In der Reichsratssitzung scheiterte die Sache am Widerstand Bayerns.[23] Das entscheidende Wort sollte bei der nächsten Zusammenkunft gesprochen werden – aber die Bank wollte keinen Kredit mehr geben; es fehlte schon seit einiger Zeit das Gehalt, es fehlten die Gelder zu notwendigen Anschaffungen!

Diese Zeit der Klemme war schlimm für Viktor. Mehr als das viele Herumlaufen in den Ministerien und Ämtern griff Viktor die Wackeligkeit seiner ganzen Position an. Aber er war kein Mann, dessen Forschungen von einsichtsvollen Menschen einfach beiseite geschoben würden. Dazu war das Institut schon viel zu populär. Immer war die Verlegenheit des Auswärtigen Amtes und anderer Behörden groß gewesen, wenn Völkerrechtsfälle berührt wurden. Da konnte die Entente eine unverschämte Note schicken mit Anspielung auf einen solchen Fall, den kein Mensch recht kannte. Nachschlagebücher, die den rechten Bescheid geben könnten, waren nicht vorhanden, das Aktenmaterial war vergraben – wer weiß wo?

Diese Verwirrung sollte in Zukunft aufhören; denn Viktor wollte vor allem eine umfangreiche Materialsammlung gründen, deren Zusammenstellung und Ordnung das Werk des nächsten Jahrzehnts würde. Und alle maßgebenden Stellen hatten seinen Plan mit Jubel begrüßt. Ein Unternehmen, das mit so viel Begeisterung aufgenommen wurde, konnte nicht scheitern, besonders da es von Viktor mit so viel Verstand und Weisheit gestützt wurde. Er kann jedem nicht ganz beschränkten Menschen seine Gründe plausibel machen, weil er sich niemandem mit seiner Sache aufdrängt und jede Verhandlung ruhig, höflich, auch gelegentlich humorvoll und mit großer innerer Sicherheit führt.

Ein Herr, der für Sachsen seine Stimme abzugeben hatte, wurde erfolgreich von ihm bearbeitet und versprach, in der nächsten Reichsratssitzung die nötigen Erklärungen für Viktors Sache abzugeben, denn Bayern habe lediglich aus Mangel an Informierung Einspruch erhoben. Zum Glück ließ die Sitzung nicht lange auf sich warten und hatte den gewünschten Erfolg. Schulden konnten bezahlt, Angestellte besoldet und Anschaffungen bestritten werden. Das Spießrutenlaufen ist zwar noch nicht zu Ende, unter anderem muß das Plenum des Reichstags noch seine Bewilligung geben; aber mit dem Jawort des Reichsrats ist das Institut doch auf die Beine gestellt und wird in seiner Stellung nicht mehr erschüttert werden können. Von der grundlegenden Unterredung mit Glum bis zur Sanktionierung durch den Reichsrat war jedoch ein Jahr vergangen – bei der jetzt üblichen Verschleppung von Regierungsgeschäften nicht mal eine lange Spanne Zeit, wenn sie auch für Viktors Tatendrang die größte Folter bedeutete.

Blick aus den Fenstern der Institutsräume im Berliner Schloß: hier in den großen Schloßhof (Eosanderhof) aus dem Arbeitszimmerfenster von Gertrud Heldendrung und Annelore Schulz, 1930er Jahre[24]

Das Recht als Waffe der Schwachen. Forschung in staatlichem Dienst

Das Institut ist nicht das erste seiner Art in Europa. Frankreich besitzt schon seit dem Jahr 1876 eines, auch Italien hat gerade eins gegründet. Umso wichtiger ist es, daß nun auch Deutschland endlich [teil-] nimmt an den völkerrechtlichen Forschungen. England und Frankreich sind uns weit voraus. Wir meinten, uns auf Heer und Flotte stützten zu können und vernachlässigten darum das internationale Recht. Jetzt blieb uns das Recht als einzige Waffe, die wir aufs sorglichste [Wort fehlt] müssen.

Die Ziele des Instituts sind verschiedenartige. Im Vordergrund steht die Materialsammlung. Was an wichtigen völkerrechtlichen Dokumenten in Berliner Reichsämtern vorhanden ist, wird von Viktor zur Verfügung gestellt werden. Seine Assistenten und Frau Wolff, die Referate für bestimmte Länder zuerteilt bekamen, werden Auslandsreisen machen, um das nötige Material zusammen zu bringen. Im Lauf des Jahres wird Viktor eine Zeitschrift gründen, für die seine Mitarbeiter und die Assistenten Artikel über Zeitfragen schreiben werden. Man hat es ja erleben müssen, daß in Paris alle 14 Tage Aufsätze in Journalen erschienen, die völkerrechtliche Fälle von aller größter Wichtigkeit für Deutschland behandelten – und das Land, das es eigentlich anging, schwieg sich aus. Wenn Deutschlands Stimme auch noch so oft von der Entente überhört werden wird, ist es doch besser als daß es stumm bleibt wie ein Sklave in Ketten, der sich nicht zu rühren wagt.

Die jetzigen Assistenten werden nicht immer am Institut bleiben. Es soll für sie eine Lehrzeit sein, deren Auswirkung ihnen im künftigen Beruf – auf dem Lehrstuhl oder am grünen Tisch eines Ministeriums – zugutekommen wird. Dann werden andere Jüngere von Viktor herangezogen; es können auch junge Leute vom Auswärtigen Amt mal eine Zeit lang am Institut arbeiten, damit sie einen wissenschaftlichen Grund für ihre praktische Tätigkeit legen.

„Wie eine Frau ihren Mann und besonders den Chef des Instituts für Völkerrecht anhimmeln soll!“ Viktor und Marie Bruns, Wanderung zur Meeraug-Spitze (Rysy, Slowakei) 1926. [26]

Viktor hat seine Assistenten besonders sorgfältig ausgesucht. Drei unter ihnen haben einen juristischen Doktor mit einer selten verliehenen Auszeichnung bestanden. Seltsamerweise fand Viktor in Berlin wenig geeignete Leute. So kam es, daß, den Chef eingerechnet, augenblicklich 5 Schwaben am Institut tätig sind. Wahrscheinlich kommt Dr. Kohler aus Tübingen im Herbst als sechster noch hinzu. Die übrigen heißen: Dörtenbach, Heck, Maunz und – Friedrich Schiller![25] Solch Name läßt die Herzen höher schlagen. Die glänzenden Zeugnisse, die Schiller vom Ministerium des Inneren und von seinem militärischen Vorgesetzten im Kriege mitbrachte, berechtigten zu allerkühnsten Hoffnungen. Umso enttäuschter war ich, als mir der Träger des Dichternamens bei seinem ersten Besuch in unserem Hause wenig vertrauenserweckend und völlig seelenlos vorkam. Im Institut seufzten die Mitarbeiter und die Schreibfräuleins über seine Grobheit. Kann es sein, daß der Hauptgrund zu seinem Kriegsruhm in seiner Revolverschnauze gelegen hat?! Die Grobheit schien so sehr sein Element zu sein, daß er sich selbst mit Glum überwarf und über einem Briefe, der in höflichen Formen gehalten sein sollte, stundenlang brütete! Während der Wohnungssuche und hernach in der Zeit der Hausreparaturen erwies er sich als unentbehrlich. Er allein konnte die Handwerker, denen geschwätzig der Kropf sehr geschwollen ist, in Ordnung halten. Es kam ihm zu statten, daß er eiserner Besen war! Wie er sich für wissenschaftliche Arbeiten eignet, ist noch nicht festgestellt worden.

Ernst Martin Schmitz, undatiert. [28]

Seit kurzem arbeitet ein Rheinländer am Institut, Dr. Schmitz[27], der an Herz und Charakter wohl der feinste, geradeste und zuverlässigste unter den jungen Leuten ist, immer ein joviales Wesen zeigt und Vorzügliches leistet. Für Frau Wolff, die schwer unter dem Starrkopf, dem Widerspruchsgeist und der, wie sie sagt, intriganten Wesen von Schiller leidet, ist Schmitz der größte Trost. Sie selbst hat unendlich viel mehr Freude am Leben, seit ihre Berufstätigkeit sie so schön ausfüllt und seit sie durch die Freundschaft mit Viktor eine geachtete Stellung einnimmt. Am Auswärtigen Amt, wo sie vorher war, behandelte man sie schlecht und nützte sie dabei nach Kräften aus.

Auch Cörnchens Leben fließt leichter dahin, seit sie an der Institutsbibliothek arbeitet. Zwar liegt ihr der viele mechanische Kleinkram nicht und sie verströstet sich auf eine Zeit, wo sie Gelegenheit zu Übersetzungen haben wird – aber sie hat doch wenigstens eine gesicherte Zukunft. Wie lange suchte sie schon nach einer Stellung in Berlin, von der sie leben könnte – und niemand hat die taube Hilfskraft haben wollen. Viktor tut nun alles, um sie ihr Leiden nicht empfinden zu lassen, und ein gleicher Trieb beherrscht alle ihre Mitarbeiter. Im Stillen hoffe ich, dass Wille bald durch einen wirklichen Bibliothekar mit helleren Sinnen und jugendlicheren Weisen ersetzt werden wird. Er ist eine Hinterlassenschaft von Partsch[29], der sich in diesem Manne gründlich getäuscht haben muß. Seine Dummheit ist so groß wie seine Unselbständigkeit, denn er kommt alle 10 Minuten zu Viktor um einen Bescheid, und in der Zwischenzeit telefoniert er noch. (Dies Viktors eigene Aussagen über ihn.)

Die größte Aufgabe, die an Viktors bisher durchs Institut herantrat, war ein Gutachten für das Auswärtige Amt. Die Griechen hatten gegen Deutschland 500 Millionen Goldmark Schadensersatz eingeklagt für den Verlust von Schiffen, die während der Zeit der Neutralität von Deutschen in den Grund gebohrt waren.[30] Es galt festzustellen, daß die Griechen zu diesen Forderungen nicht berechtigt seien. Wie mir Viktor sagte, war das Thema das allerschwerste, das überhaupt innerhalb dieser Wissenschaft gestellt werden konnte. Eine Unmasse Literatur mußte von Viktor durchgearbeitet und das darin aufgefundene Material mußte sorgfältig gesichtet werden, ehe die kritische Arbeit beginnen konnte.

Die Arbeit zog sich dann auch so lange hin, daß zwei Sonntage zum Diktieren im Institut benutzt werden mußten. Am Tag nach der Ablieferung fuhr ein Herr aus dem Auswärtigen Amt mit dem Gutachten in der Tasche nach Paris, da der Prozeß, bei dem die Sache ausgefochten werden sollte, sogleich begann. Leider hat Viktor nicht viel Hoffnung auf Erfolg; denn der Richter in diesem Prozeß ist ein Holländer[31], der wenig Sympathie für Deutschland hat. Aber er hat das Seinige getan und sogar die große, schwierige Arbeit dem Deutschen Reich umsonst zur Verfügung gestellt.

An Arbeit wird es im Institut nicht fehlen; denn schon wird von verschiedenen Ämtern  um Gutachten gebeten, mehr als zur Zeit bei dem noch ungesammelten Material geleistet werden kann. Auch F. Trendelenburg[32], der sich sehr nett zu Viktor stellt, hat verheißen, ihm zwei kirchenrechtliche Fälle, die in Viktors Gebiet hineinspielen, zur Verfügung zu stellen.

Wissenschaft und Politikberatung. Das Institut als neues Aufgabenfeld

Das Beglückendste an der ganzen Sache ist Viktors Befriedigung. Wie hat es all‘ die Jahre auf ihm gedrückt, daß er sich zum Professor nicht geschaffen fühlte, daß ihn die Not des Vaterlandes zu praktischen Aufgaben drängte und ihn sein Vater daran gehindert hatte, Diplomat zu werden!

Ist er nun auch nicht als praktischer Politiker tätig, so kann er doch einen Teil des Materials für die Politiker ordnen, kann die Wissenschaft, die die grundlegende Basis für die Diplomaten ist, fördern und – wer weiß? – vielleicht auch hinter den Kulissen auf die Regierung einigen Einfluß haben. Ich selbst hoffe vor allem, daß sich Viktor in der internationalen Welt bald bekannt machen möchte und dann auch zu den Schiedsgerichten hinzugezogen wird.

„Viktor arbeitet bei Hitze auf unserer Veranda“ Štrbské Pleso 1928. [33]

Wenn das Institut auch als reines Forschungsinstitut nun der Wissenschaft dient, so hat Viktor als Direktor doch Gelegenheit genug, seine organisatorischen Gaben, seine praktische Veranlagung und seine Menschenkenntnis anzuwenden. Die Fähigkeit, richtige Menschen auf den richtigen Posten zu stellen, wird sein Institut zu einer Musterbehörde machen, aus der dann auch andere Behörden ihren Nutzen ziehen.

Ich finde Viktor völlig verwandelt. Er ist so heiter, jung und unternehmend geworden, er leistet am Tage ungestraft viel mehr als früher. So leiht die glückliche Seele dem Körper Flügel!

Manche interessante Reise wird Viktor in Institutsangelegenheiten unternehmen müssen. Die erste dieser Reisen ging im Januar 1925 nach Holland. Dort wollte er dem Präsidenten des Haager Schiedsgerichtshofs die Gründung des Instituts mitteilen. Bei der Zusammenkunft zeigte der Präsident – ein kluger Schweizer[34] – zunächst wenig Interesse für Viktors Angelegenheit. Aber je länger Viktor sprach, desto aufmunternder hörte er zu, und schließlich war er Feuer und Flamme für die Sache. Er sagte, daß ihm selbst etwas Ähnliches vorgeschwebt habe und er nur leider zu viel zu tun hätte, um die Gründung solchen Institutes zu veranlassen. Es wäre auch über die Grenzen des deutschen Reiches hinaus von großer Wichtigkeit, und wenn Viktor je in Schwierigkeiten geriete, so möchte er sich nur an ihn wenden, er würde ihm jederzeit gern behilflich sein.

Das war es ja gerade, was Viktor erwartet hatte – wie schön der Name Viktor für ihn paßt! Was er auch unternimmt, gelingt ihm stets. Die Menschen pflegen so etwas „Glück“ zu nennen. In Wirklichkeit ist es aber die naturgemäße Folge seines kritischen Verstandes, seines geduldigen Abwartens eines günstigen Zeitpunktes und festen Zugreifens im geeigneten Augenblick. Noch nie hat er eine Sache übers Knie gebrochen; er läßt sie sich immer erst ausreifen. Er hat eine selten feine Witterung für Zeitverhältnisse, und er versteht, Widerstände in den Menschen zu besiegen durch die Stärke seiner Argumente, die Tiefe seiner Menschenkenntnis, die ruhige Würde seines Wesens und freundliche, humorvolle Umgangsart.

Seinen jungen Leuten ist Viktor ein väterlicher Freund. Er wird mit ihrer Eigenart glänzend fertig. Wie sehr hat er Schiller, den eisernen Besen, sehr bezähmt! Wenn es sich drum handelt, einen Menschen von einem ganz verrückten Vorhaben abzubringen, das sich dieser fest in den Kopf gesetzt hat, so zeigt er dem Betreffenden, wie er sich selber durch seine Handlungsweise schaden würde; so bewegt er die wunderlichsten Käuze, von törichten Vorhaben abzusehen. Niemals würde es ihm glücken, wenn er den [unleserlich] -süchtigen, hochmütigen Mentor spielte, wenn er dabei in Eifer geriete oder die Dinge von seinem eigenen Standpunkte aus beleuchtete.

***

[1] Rainer Noltenius (Hrsg.), Mit einem Mann möchte ich nicht tauschen. Ein Zeitgemälde in Tagebüchern und Briefen der Marie Bruns-Bode (1885-1952), Berlin: Gebr. Mann Verlag 2018.

[2] Auszug aus Marie Bruns, Ehetagebuch (1921-1929), Eintrag „Das Institut für Völkerrecht und ausländisches Staatsrecht“, Privatarchiv Rainer Noltenius, Bremen. Transkription und Annotation Philipp Glahé. Einzelne Rechtschreibfehler wurden stillschweigend im Sinne des Leseflusses korrigiert. Die Zwischenüberschriften wurden zur besseren Lesbarkeit eingefügt.

[3] Friedrich Glum (1891-1974), Jurist und Wirtschaftswissenschaftler. Von 1922 bis 1937 Generalsekretär der KWG.

[4] Foto: Privatarchiv Rainer Noltenius.

[5] Die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, gegründet 1920, war die Vorläuferorganisation der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

[6] Hierzu siehe auch: Bernhard vom Brocke, Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in der Weimarer Republik. Ausbau zu einer gesamtdeutschen Forschungsorganisation (1918-1933), in:  Bernhard vom Brocke/Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Forschung im Spannungsfeld von Politik und Gesellschaft. Geschichte und Struktur der Kaiser-Wilhelm-/Max-Planck-Gesellschaft, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1990, 197-355, 300-304.

[7] Werner Richter (1887-1960), Germanist. Ab 1920 Ministerialrat im Personalreferat der Hochschulabteilung des Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, ab 1925 Ministerialdirektor und Leiter der Hochschulabteilung. Enger Mitarbeiter des Ministers Carl Heinrich Becker (1876-1933).

[8] Rudolf Smend (1882-1975), zum Zeitpunkt der Institutsgründung Professor für Staats-, Verwaltungs- u. Kirchenrecht, Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und Fakultätskollege von Viktor Bruns. Wissenschaftliches Mitglied des Instituts und langjähriger Mitherausgeber der ZaöRV.

[9] Heinrich Triepel (1868-1946), ab 1913 Professor für Staats-, Verwaltungs- und Kirchenrecht in Berlin, Lehrer Viktor Bruns. Wissenschaftliches Mitglied sowie Mitherausgeber der ZaöRV.

[10] Das Gründungskuratorium bestand aus: Adolf von Harnack, Ernst Heymann, Generalkonsul Paul Kempner, dem Bankier Arthur Salomonsohn, Georg Schreiber, Rudolf Smend, Erich Zweigert (Staatssekretär im Reichsinnenministerium), Max Donnevert (Ministerialrat im Reichsinnenministerium) und Friedrich Glum: Aufzeichnung über die Sitzung des Kuratoriums des Vereins „Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht e.V.“, 24. Juli 1925, BArch R 1501, pag. 117-121.

[11] Friedrich Ernst Moritz Saemisch (1869-1945), 1921 preußischer Finanzminister, 1922-1938 Präsident des Reichsrechnungshofes und der Preußischen Oberrechnungskammer, 1922-1934 zugleich Reichssparkommissar, Senator der KWG.

[12] Stehend, von links nach rechts: Viktor Bruns, Rudolf Smend, ?, ?, Heinrich Triepel, Karl Heinsheimer. Sitzend, von links nach rechts: Ulrich Stutz, Martin Wolff, ?, Wilhelm Kahl, Conrad Bornhak, Arthur Nußbaum, Ernst Heymann. Foto: Privatarchiv Rainer Noltenius.

[13] Aufgrund kriegsbedingt stark unvollständiger Aktenlage zur Geschichte des KWI hat sich diese Personalie nicht mehr klären lassen.

[14] Cornelia Bruns (1888-1965), genannt Cörnchen. Cousine zweiten Grades von Viktor Bruns.

[15] Die Institutsanschrift lautete: Berlin, Schloss Portal III. Die Räumlichkeiten im Schloss wurden dem Institut kostenlos überlassen. Im ehemaligen kaiserlichen Schloss war ab 1922 auch die Generalverwaltung der KWG untergebracht.

[16] Marie Bruns war eine Tochter des Kunsthistorikers Wilhelm von Bode. Von 1907 bis 1910 arbeitete sie als Kunstgeschichtslehrerin am Kaiserhof für Prinzessin Viktoria Luise von Preußen (1892-1970).

[17] Zu den Institutsräumlichkeiten im Schloss siehe auch: Joachim von Elbe, Unter Preußenadler und Sternenbanner. Ein Leben für Deutschland und Amerika, München: C. Bertelsmann 1983, 164-165; allgemein: Christian Walther, Des Kaisers Nachmieter. Das Berliner Schloss zwischen Revolution und Abriss, Berlin: Verlag für Berlin Brandenburg 2021.

[18] Foto: AMPG.

[19] Foto: AMPG.

[20] Zur Finanzlage des Instituts: Brief von Viktor Bruns an den Reichsminister des Innern, datiert 14. September 1925, BArch R 1501, pag. 136-137.

[21] Dokumentiert in: BArch R 1501.

[22] Denkschrift über die Errichtung eines Instituts für internationales öffentliches Recht der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (undatiert), BArch R 1501, pag. 3-10.

[23] Siehe hier: vom Brocke (Fn. 6), 300-301.

[24] Foto: AMPG

[25] Aufgrund kriegsbedingt schlechter Aktenlage zur Geschichte des KWI lassen sich viele der Personalien nicht mehr über Personalakten rekonstruieren. Gesichert am Institut tätig waren Karl Heck (1896-1997), später Richter am BGH, Friedrich Schiller (1895-1990), später Ministerialbeamter. Dass Theodor Maunz (1901-1993) in den 1920ern am Institut tätig gewesen wäre, ist nicht bekannt. Ob es sich bei dem Assistenten Dörtenbach um Ulrich Doertenbach (1899–1958), Präsident der Industrie- und Handelskammer Stuttgart, handelt, ist unklar. Zu Dr. Kohler ist ebenfalls nichts Weiteres bekannt.

[26] Foto: Privatarchiv Rainer Noltenius.

[27] Ernst Martin Schmitz (1895-1942), seit 1926 am Institut tätig, seit 1934 stellvertretender Direktor.

[28] Foto: MPIL.

[29] Joseph Partsch (1882-1925), Professor für Internationales Privatrecht in Berlin.

[30] Zum Deutsch-Griechisch Gemischten Schiedsgericht und den verhandelten griechischen Entschädigungsforderungen siehe: Walter Bäumer, Entscheidungen über griechische Entschädigungsforderungen wegen deutscher Neutralitätsverletzungen im ersten Weltkrieg, in: Archiv des Völkerrechts 16 (1975), 307-313; Michel Erpelding, Alphabetical List of the Mixed Arbitral Tribunals and their Members, in: Michel Erpelding/Hélène Ruiz-Fabri (Hrsg.), The Mixed Arbitral Tribunals, 1919-1939. An Experiment in the International Adjudication of Private Rights, Baden-Baden: Nomos 2023, 547-581, 568.

[31] Carel Daniël Asser (1866-1939).

[32] Friedrich Trendelenburg (1878-1962), Ministerialdirektor und Leiter der Kirchenabteilung im preußischen Kultusministerium.

[33] Foto: Privatarchiv Rainer Noltenius.

[34] Max Huber (1874-1960), war von 1924 bis 1927 Präsident des StIGH in den Haag.

English

Marie Bruns (1885-1952), née Bode, was married to Viktor Bruns from 1915. From an early age, she had taken on writing and correspondence work for her father Wilhelm von Bode (1845-1929), art historian and Director General of the Berlin museums. Marie Bruns was also closely involved in her husband’s professional and academic life. She often accompanied Viktor Bruns at his international lectures or to the Permanent Court of International Justice in The Hague. Marie Bruns closely documented her husband’s work and (social) life at the Institute in many diary entries. A total of 18 diaries have survived, comprising almost 2,800 pages of tightly composed handwriting, in addition to numerous pieces of correspondence that are now in family possession. Parts of the diaries have been edited by her grandson Rainer Noltenius,[1] who kindly gave us access to his grandmother’s previously unpublished notes. These include Marie Bruns’ marriage diary, in which she describes the founding phase of the Institute for Comparative Public Law and International Law.[2]

International Law Instead of Theatre Studies. The Institute’s Founding at the Last Second

The winter of 24/25 went smoothly, without any notable illnesses. It brought us a great, completely unexpected joy. Over the past few years, Viktor had often and thoroughly contemplated a plan for a German textbook on international law. He studied books and brochures about it and had Mrs. Wolff and legal assistants or students report on the contents of books so that he did not have to read through everything himself. He even sketched out the opening of the textbook in his head, but the further he got with the draft of the work, the more he realized the impossibility of the whole undertaking. He could not get hold of the material he considered most important. An incomplete textbook would be inconsequential. Decades of work would be required to compile the material needed to crystallize the study of international law. If only a research institute could be founded? Alas, that was out of question at times like these.

A few weeks before Christmas, he briefly mentioned this idea of an institute in conversation with [Friedrich] Glum[3], the director of the Kaiser Wilhelm Society. Glum immediately met him with great enthusiasm. “That could very well be done, indeed”, he said; “last year our society was granted too much money. We can use the surplus for your institute. But we must act swiftly, or others will beat us to it with foolhardy ventures. There are plans for an institute for theatre studies for example – what practical use is that supposed to have?”

That’s roughly what Glum told Viktor, and he promptly gave him some advice on how to carry out the undertaking.

Excerpt from Maire Bruns’ marriage diary[4]

First, it was necessary to arouse warm interest for the cause. Support for the Institute by the Kaiser Wilhelm Society alone would not suffice, as Viktor wanted to put it on a broad basis so that its influence would be all the wider. The Reich, Prussia, the K.[aiser] W.[ilhelm] Society, and the Emergency Association [of German Science][5] were secured as financial sponsors.[6]

This couldn’t be done without struggle. Viktor’s close friend [Werner] Richter[7] – Officer of Personnel in the Ministry of Education at the time – wanted to create a positively Prussian institute. That would have meant that, for every single decision, one would have to wait for the merciful interest of the ministerial authority. It would have meant obstruction – which is why Viktor wrestled with Richter until he was guaranteed independence for his Institute.

Viktor had modestly proposed three directors: Smend[8], Triepel[9] and himself. But the proposed triumvirate was rejected, and Viktor was appointed sole director. He is supported by a Board of Trustees[10], including a number of professors whose research in the field of international law is to be covered in a newly founded journal; Viktor is relieved of representative duties, propaganda visits, etc. by the President of the Board of Trustees, who is also the head of the Superior Accounting Chamber and former minister, Saemisch[11].

The legal faculty of Berlin University in 1921. Viktor Bruns (standing, first on the left), Rudolf Smend (standing, second from left), and Heinrich Triepel (standing, second from right)[12]

On Royal Premises. The Institute at Berlin Palace.

Our friend Margaret Wolff is the housewife of the new institute and at the same time a legal research fellow. Dr. Wille[13] is in charge of the library, together with deaf Cörnchen[14]. Besides Mrs. Wolff, Viktor is supported by five more assistants and five secretaries work in the office. The workplace is on the third floor of the former Royal Palace.[15] Their Majesties’ private elevator, the bench of which is still covered in a red lining with crowns, leads up to the Institute. Where I once climbed the stairs time and time again, on my way to tutor the princess,[16] I can now proudly ride up, and my husband is the ruler in his domain. He has 32 rooms at his disposal. Junior civil servants used to live there, the woman in charge of linen garments, for example. The most beautiful room with a bathroom was reserved for the Kaiser’s personal physician. Now Viktor lives in one room; the other has been turned into a meeting room. All research fellows and assistants have a room to themselves.[17]

The secretaries and librarians of the Institute, 1931.From left to right: Ilse von Engel, Annelore Schulz, Jutta Selling, Charlotte Zowe-Behring und Liese Rapp.[18]

As the wing was very run-down, Viktor had linoleum laid, the ceiling and walls painted, and his two rooms even covered with velvet, all at the same time. Light, friendly colours were chosen, mainly a fresh green for the walls. From the open sky, plenty of light gets into the rooms. One feels elevated above the dust and noisy traffic. Swallows fly around the windows and glide past the tower of the old Gertrauden church. Some rooms have a view of the beautiful old yard, and here and there a shinbone or a crown of the large baroque coats of arms protrudes into the width of the window. The Institute encompasses seven library rooms and its own bookbindery. Furthermore, in January 1926, the casino kitchen was opened. Mrs. Fürst, the janitor’s wife, prepares very nutritious, healthy and pleasant meals for little money. The secretaries eat for 70 Pfennig, the gentlemen for 1,40 Mark.

Lunch at the palace. Around the table, from the top left: Victoria Rienäcker, Ruth von Braumüller (later to become Ruth Bischof), Charlotte Zowe-Behring, Else Sandgänger, Annelore Schulz, Ellinor Greinert. Photo taken around 1935[19]

How feudal it sounds when Viktor makes a call to the Institute in the morning and the answer he receives is: “This is Fürst, at the palace!”.[20]

Except for the long, formally all too dim, corridor, everything has been beautified: since it’s been painted white, there is some light from within.

Yet the countryfolk travelling through aren’t always pleased with the fact that Viktor’s Institute took home in the palace; one time, he witnessed a very country-looking couple studying the sign on the portal and voicing their outrage over the fact that that nowadays, international law is occupying the Kaiser’s premises!

Off to a Rough Start. Acquiring Funding in Times of Crisis.

All expenses for the renovations and salaries had to be financed by bank credit up until the end of 1925.[21] Since the funding came from so many different sources, a plethora of authorities had to be won over in favour of the Institute. It was like running the gauntlet at 11 offices and institutions.[22] Viktor could put his diplomatic abilities to great use to convince the relevant men to vote in his favour in the relevant meetings and to defend his project.  A very smart essay[23] was sent to the various members of government, but some did not even care to skim it, and were entirely disoriented in the psychologic moment. During the summit of the Reichstag, the project was vetoed by [the state of] Bavaria.[24] A final decision was supposed to be made at the next meeting – but the bank denied further credit; the money for salaries had already been missing for a while and the money for crucial acquisitions was missing as well!

This time of holding the wolf by the ears was tough on Viktor. Much more than the constant rumbling around at the ministries and authorities, it was the precariousness of his position that affected him. But he wasn’t the kind of man to have his research pushed aside by people with some sense. The Institute already had too much of a name for that. The Foreign Ministry and other authorities had always been lacking in terms of international law. The entente would send in outrageous notes referencing a such and such case that nobody really knew about. Encyclopaedias to inform the gentlemen did not exist, the relevant were files buried – who knows where?

This confusion was to stop; as Viktor’s first goal was to establish an extensive collection of sources, the compilation and organisation of which would be the work of the coming decade. And all relevant authorities had gladly embraced his plan. An endeavour met with such enthusiasm couldn’t fail, especially since it was undertaken by Viktor with all his intelligence and insight. Everyone who has ears to hear can be convinced by Viktor, because he will never push his cause on anyone and conducts every discussion calmly, politely, with occasional humour, and with a strong inner certainty.

A gentleman representing [the state of] Saxony was successfully briefed by him and promised to make the necessary statements in the next session of the Reichstag, as Bavaria had only dissented for lack of information. Luckily, the session was soon to come and brought the desired results. The debt could be paid, as well as the staff, and acquisitions could be made. Viktor isn’t quite finished running the gauntlet, the Reichstag still has to agree, but with the verdict of the Reichstag the Institute is now established and cannot be robbed of its standing. Yet, between the first conversation with Glum and the sanctioning by the Reichstag a whole year had passed – not even a particularly long time, considering the ubiquitous obstruction of government action these days, but for Viktor’s entrepreneurial spirit, it was most torturous.

View from the windows of the Institute’s premises within Berlin Palace: Towards the Grand Courtyard (“Eosanderhof”) from Gertrud Heldendrung’s and Annelore Schulz’s office, 1930s[25]

Law as the Weapon of the Weak. Research in Service of the State

The Institute isn’t the first of its kind in Europe. France has had one since the year of 1876, and Italy has just founded one. It’s all the more important for Germany to finally [participate] in international law research in in its own right.  England and France are way ahead of us. We thought we could rely on our Army and Navy and therefore neglected international law. Now, law has remained as our sole weapon, which we will have to [word is missing] most diligently.

The objectives of the Institute are diverse. On the forefront is the collection of sources. Important international law documents scattered around the Berlin federal authorities will be made available to Viktor. His assistants and Mrs. Wolff, which have been assigned departments for certain countries, will travel abroad to gather necessary material. In the coming year, Viktor will found a journal, for which his fellows and assistants will write articles on the questions of the time. After all, one had to witness the publishing of essays on international law cases of the greatest relevance to Germany in the Paris journals every other week – while the country it was really about, did not raise its voice. If Germany’s voice is cast aside by the Entente time and time again, it’s certainly better than to remain silent like a slave in chains, who does not dare to even move.

The current assistants won’t stay at the Institute forever. It’s supposed to be a training for them, the influence of which will support their future work – as university professors or at a ministry desk. Viktor will then recruit new young gentlemen – young people from the Foreign Office can also work at the Institute for some time to establish a scientific basis for their practical work.

“How a wife is supposed to admire her husband, especially when he’s the head of the International Law Institute”, Viktor and Marie Bruns, Hike to the Meeraug Peak (Rysy, Slovakia), 1926[26]

Viktor has chosen his assistants with great care. Three of them have received their doctorates with very rare honours. Curiously, Viktor couldn’t find many eligible candidates within Berlin. That’s how it came about that there are now 5 Swabians at the Institute, including the director. A sixth one, Dr Kohler from Tübingen, will likely arrive in autumn. The other ones are: Dörtenbach, [Karl] Heck, Maunz and – Friedrich Schiller[27]! What an exciting name.[28] The excellent references Schiller had received from the Ministry of the Interior and his superiors in the military during the war gave way to the greatest of expectations. I was all the more disappointed when, during his first personal visit, the bearer of the poet’s name seemed hardly sympathetic and completely dull. At the Institute, the staff and secretaries were dispirited by his rudeness. Maybe, the main reason for his military success lied in his constant shooting off his mouth?! Rudeness seemed to be so innate to him that he even managed to get on the wrong side of Glum and that the drafting of a polite letter took him hours! Yet, during the search for an apartment and the following renovations, he was indispensable. He was the only one able to keep the contractors, who would beat their gums to the point of destruction, in check. Him being a ruffian was helpful. His fitness for research work is yet to be tested.

Ernst Martin Schmitz, undated[29]

Recently, a young man from the Rhineland has joined the Institute, Dr Schmitz[30], who is the finest among the young men in terms of heart and character, as well as straightforward, reliable, and witty and always produces excellent work. For Mrs. Wolff, who suffers greatly from the stubbornness, combativeness, and, as she reports, scheming nature, of Schiller, Schmitz is the greatest solace. She herself is so much more satisfied in her life, now that her work gives her purpose and she occupies a respected position, thanks to her friendship with Viktor. In the Foreign Office, where she had previously worked, she was ill-treated and exploited, by any measure.

Cörnchen’s life is also going better since she has been working in the Institute library. She isn’t quite happy doing the mechanical nitty-gritty and she hopes to be able to do translations in the future – but at least she has a secure future now. For how long she has been looking for employment to support her in Berlin and nobody wanted a deaf assistant! Viktor is doing everything in his power for her to not suffer from the effects of her disability and the other staff acts in the same vein. I secretly hope that Wille will soon be replaced by a real librarian with more alert senses and a more youthful ways. He is a relic of [Joseph] Partsch[31], who must have been wholly mistaken in his assessment of the man. His stupidity is as great as his lack of independence, as every 10 minutes he bothers Viktor with inquiries and in the meantime, he is on the phone. (This is what Viktor himself has said.)

The most extensive assignment to reach Viktor via the Institute, so far, has been a legal opinion for the Foreign Office. Greece had sued Germany for 500 million Mark in reparations for the loss of ships that had been sunk by Germans during its neutrality. [32] It had to be shown that the Greeks were not entitled to such claims. As Viktor explained to me, this issue was the single most difficult to be raised in the entire field. An incomprehensible amount of literature had to be worked through, and the materials referenced had to be analysed by Viktor before the critical work could be commenced.

Ultimately, the process was so extensive that two Sundays had to be used for dictations at the Institute. A day after its completion, a gentleman from the Foreign Office travelled to Paris with the legal opinion in hand, as the court hearings on the case were about to begin. Sadly, Viktor doesn’t have much hope for a successful outcome; because the judge presiding over the case is a Dutchman[33] who has little sympathy for Germany. But he did his part and even provided his extensive and hard work to the German Reich for free.

There won’t be a lack of work for the Institute, as different authorities are already asking for legal opinions, more than can be provided at the moment, without a proper collection of materials. F.[riedrich] Trendlenburg[34], who is very friendly with Viktor, has promised to hand over two canon law cases, crossing over in Viktor’s area of expertise.

Research and Political Advisory. The Institute as a New Domain.

The most joyous thing about it all is Viktor’s satisfaction. How much he has been weighed down all these years by the fact that he didn’t feel cut out to be a professor, that the suffering of the Nation called him to practical work and that his father had kept him from becoming a diplomat!

While he hasn’t become a practical politician, he can at least organize some of the materials for politicians; he can promote research, which is the basis of diplomacy and – who knows?  – maybe exude some influence on the government behind closed doors. I myself primarily hope that Viktor will soon make a name for himself on the international stage and will then go on to become a judge in Courts of Arbitration.

“Viktor working on our balcony on a hot day”, Štrbské Pleso, 1928[35]

Despite the Institute being a research institution devoted to science, Viktor, as its director, has plenty of opportunities to employ his talent for organization, his practical approach, and his knowledge of people. His ability to put the right people in the right positions will make the Institute into an exemplary office, which other authorities will profit from.

I feel that Viktor has been positively transformed. He is so happy, young and endeavours nowadays, working so much more than previously on any given day, without feeling the strain. How high spirits elevate the body!

Viktor will have to go on many interesting trips for the Institute, the first of which brought him to Holland in the January of 1925. He wanted to announce the foundation of the Institute to the President of the Court of Arbitration in The Hague. At the meeting, the President – a smart Swiss[36] – showed little interest the matter at first. But the longer Viktor spoke, the more he engaged and finally he was all for it. He said that he himself had had a similar proposal in mind, but he was unfortunately too busy to initiate the foundation of an institute. Its existence, he said, was of great importance, even beyond the Reich and he offered Viktor to come to him with any difficulties he might encounter, he would always be happy to be of service.

That was just what Viktor had expected – how fitting the name Viktor is for him! Whatever he sets out to do, always succeeds. People like to attribute that to “luck”. In reality it’s the natural result of his analytic mind, his patience in waiting for the right time, and decisive action when it comes to it. He has never been over-hasty; he gives the things the time that they need. He has a rare, delicate feeling for the sign of the times, and he knows how to break peoples’ resistance with the strength of his arguments, the depths of his insight into human nature, the calm dignity of his character, and friendly, witty conversation.

He is a fatherly friend to his young staff. He can deal with their ways brilliantly. How expertly he has gotten Schiller, the ruffian, under control! When someone needs to be persuaded out of some downright crazy endeavour, he has set his mind to, he will show the person in question how they will hurt themself in the process; and this is how he will keep the queerest cards from acting foolishly. This would never work out, if he were to portray the [unintelligible] grand mentor, get in over his head, or only ever saw things from his own perspective.

Translation from the German original: Sarah Gebel

***

[1] Rainer Noltenius (ed.), Mit einem Mann möchte ich nicht tauschen. Ein Zeitgemälde in Tagebüchern und Briefen der Marie Bruns-Bode (1885-1952), Berlin: Gebr. Mann Verlag 2018.

[2] Excerpt from Marie Brun’s marriage diary (1921-1929), entry entitled “The Institute for International Law and Foreign State Law” [“Das Institut für Völkerrecht und ausländisches Staatsrecht“], Private Archive of Rainer Noltenius, Bremen. Transcription and annotation by Philipp Glahé. Individual spelling mistakes have been tacitly corrected and subheadings have been added to improve the flow of the text.

[3] Friedrich Glum (1891-1974), Jurist and Economist. Secretary General of the KWG from 1922 to 1937.

[4] Private Archive of Rainer Noltenius.

[5] The Emergency Association of German Science (Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft), founded in 1920, was the precursor of the German Research Foundation (Deutschen Forschungsgemeinschaft, DFG).

[6] See on this: Bernhard vom Brocke, Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in der Weimarer Republik. Ausbau zu einer gesamtdeutschen Forschungsorganisation (1918-1933), in:  Bernhard vom Brocke/Rudolf Vierhaus (ed.), Forschung im Spannungsfeld von Politik und Gesellschaft. Geschichte und Struktur der Kaiser-Wilhelm-/Max-Planck-Gesellschaft, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1990, 197-355, 300-304.

[7] Werner Richter (1887-1960), Germanist. From 1920 Ministerial Councillor [Ministerialrat] in the Personnel Department of the Prussian Ministry of Science, Art and National Education, from 1925 Ministerial Director [Ministerialdirektor] and head of the Department of Higher Education. Close collaborator of Minister Carl Heinrich Becker (1876-1933).

[8] Rudolf Smend (1882-1975), at the time of the Institute’s founding professor for constitutional, administrative, and canon law at Friedrich Wilhelm University Berlin and a faculty colleague of Viktor Bruns. Academic member of the Institute and co-editor of the Institute’s Journal (today under the English title HJIL) for many years.

[9] Heinrich Triepel (1868-1946), professor of constitutional, administrative and canon law in Berlin from 1913, teacher of Viktor Bruns. Academic member and co-editor of HJIL.

[10] The first Board of Trustees [Kuratorium] included: Adolf von Harnack, Ernst Heymann, Consul General [Generalkonsul] Paul Kempner, the banker Arthur Salomonsohn, Georg Schreiber, Rudolf Smend, Erich Zweigert (State Secretary [Staatssekretär] in the Federal Ministry of the Interior), Max Donnevert (Ministerial Councillor [Ministerialrat] in the Federal Ministry of the Interior), and Friedrich Glum: Aufzeichnung über die Sitzung des Kuratoriums des Vereins „Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht e.V.“, 24. Juli 1925, BArch R 1501, pag. 117-121.

[11] Friedrich Ernst Moritz Saemisch (1869-1945), from 1921 Prussian Minister of Finance, President of the Federal Court of Audit [Reichsrechnungshof] and the Prussian Superior Accounting Chamber [Oberrechnungskammer] from 1922-1938, also Federal Austerity Commissioner [Reichssparkommissar] from 1922-1934, Senator of the KWG.

[12] Standing, from left to right: Viktor Bruns, Rudolf Smend, ?, ?, Heinrich Triepel, Karl Heinsheimer. Seated, from left to right: Ulrich Stutz, Martin Wolff, ?, Wilhelm Kahl, Conrad Bornhak, Arthur Nußbaum, Ernst Heymann. Photo: Private Archive of Rainer Noltenius.

[13] As documents on the history of the KWI are sparse because of the war, the identity of this person could not be determined.

[14] Cornelia Bruns (1888-1965), nicknamed Cörnchen. Second cousin of Viktor Bruns.

[15] The Institute’s address was: “Berlin, Schloss Portal III”, today the building is known as Berlin Palace. The premises in the palace were given to the Institute free of charge. The former Royal Palace also housed the general administration of the KWG from 1922.

[16] Marie Bruns was a daughter of the art historian Wilhelm von Bode. From 1907 to 1910, she taught art history to Princess Viktoria Luise of Prussia (1892-1970).

[17] On the Institute’s premises within the palace, see also: Joachim von Elbe, Unter Preußenadler und Sternenbanner. Ein Leben für Deutschland und Amerika, München: C. Bertelsmann: 1983,164-165; More broadly: Christian Walther, Des Kaisers Nachmieter. Das Berliner Schloss zwischen Revolution und Abriss, Berlin: Verlag für Berlin Brandenburg 2021.

[18] Photo: Archive of the Max Planck Society.

[19] Photo: Archive of the Max Planck Society.

[20] Mrs. Fürst’s last name literally translates to “Lord” in German.

[21] On the financial situation of the Institute: Letter by Viktor Bruns to the Federal Ministry of the Interior, dated 14 September 1925, BArch R 1501, pag. 136-137.

[22] Documented in: BArch R 1501.

[23] Denkschrift über die Errichtung eines Instituts für internationales öffentliches Recht der Kaiser Wilhelm Geselschaft zur Förderung der Wissenschaften (translation: “Essay on the Foundation of an Institute for Public International Law of the Kaiser Wilhelm Society for the Advancement of Science”, undated), BArch R 1501, pag. 3-10.

[24] See: vom Brocke (Fn. 6), 300-301.

[25] Photo: Archive of the Max Planck Society.

[26] Photo: Private Archive of Rainer Noltenius.

[27] Due to the scarcity of files on the history of the KWI as a result of the war, many of the personal details can no longer be reconstructed from personnel files. Karl Heck (1896-1997), later a judge at the Federal Court of Justice [Bundesgerichtshof], and Friedrich Schiller (1895-1990), later a ministerial official, are known to have worked at the Institute. It is not known if it was Theodor Maunz (1901-1993), who worked at the Institute in the 1920s. It is also unclear whether the assistant “Dörtenbach” was Ulrich Doertenbach (1899-1958), President of the Stuttgart Chamber of Industry and Commerce. Nothing further is known about Dr Kohler either.

[28] Friedrich Schiller is also the name of one of the most well-known German classical playwrights and poets, Johann Christoph Friedrich von Schiller (1759 -1805).

[29] Ernst Martin Schmitz (1895-1942), worked at the Institute from 1926 and became deputy director in 1934.

[30] Photo: MPIL.

[31] Joseph Partsch (1882-1925), professor for private international law in Berlin.

[32] On the German-Greek Joint Arbitration Tribunal and the Greek compensation claims negotiated, see: Walter Bäumer, Entscheidungen über griechische Entschädigungsforderungen wegen deutscher

Neutralitätsverletzungen im ersten Weltkrieg, in: Archiv des Völkerrechts 16 (1975), 307-313; Michel Erpelding, Alphabetical List of the Mixed Arbitral Tribunals and their Members, in: Michel Erpelding/Hélène Ruiz-Fabri (ed.), The Mixed Arbitral Tribunals, 1919-1939. An Experiment in the International Adjudication of Private Rights, Baden-Baden: Nomos 2023, 547-581, 568.

[33] Carel Daniël Asser (1866-1939).

[34] Friedrich Trendelenburg (1878-1962), Ministerial Director (Ministerialdirektor) and Head of the Church Department in the Prussian Ministry of Science, Art and National Education.

[35] Photo: Private Archive of Rainer Noltenius.

[36] Max Huber (1874-1960), President of the PCIJ in The Hague from 1924 to 1927.