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Axel Berg war von 1986 bis 2016 im Auswärtigen Dienst tätig, zuletzt als deutscher Botschafter in Norwegen. Von 1975 bis 1983 war Berg Assistent am MPIL.

Alle Artikel von Axel Berg

Von Völkerrecht und Diplomatie. Das Institut als Sprungbrett und Wegbegleiter im Auswärtigen Dienst

On International Law and Diplomacy. The Institute as a Stepping Stone and Patron in the Foreign Service

Deutsch

“Ihnen ist schon bewusst, dass Sie bei Ihrer Tätigkeit im Ausland nicht nur mit Wissenschaftlern und Professoren zu tun haben werden? Dass das tägliche Leben an Härteposten oder in Krisensituationen ganz anders aussehen kann?” Mit dieser Frage versuchte die Vorsitzende der Auswahlkommission für den 38. Attaché‑Lehrgang mich aus der Reserve zu locken.

Es war November 1982 und ich hatte erfolgreich die schriftliche Prüfung für die Aufnahme in den Höheren Auswärtigen Dienst hinter mich gebracht. Jetzt war der mündliche Teil dran, eine Woche mit jeder Menge Tests und Interviews in Bonn. In der ersten Begegnung mit der Auswahlkommission sollte ich meine Motivation erläutern und begründen, warum ich mich für den Auswärtigen Dienst geeignet sähe. Dabei verwies ich auch auf meine Erfahrungen bei internationalen wissenschaftlichen Konferenzen und mit ausländischen Gästen, die ich im Rahmen meiner langjährigen Tätigkeit am Max-Planck-Institut gemacht hatte.

Offensichtlich habe ich mich durch die Frage der Vorsitzenden nicht verunsichern lassen und konnte Anfang April 1983 mit der Attaché‑Ausbildung beginnen. Und dann entwickelte sich meine Karriere doch so, dass die in Aussicht gestellten Herausforderungen mir weitgehend erspart blieben und es, zu meiner großen Freude, immer wieder Gelegenheiten und Möglichkeiten gab, sowohl inhaltlicher wie vor allem persönlicher Art, an meine Zeit am Heidelberger Institut anzuknüpfen.

Die Dissertation am Institut. Prägend, jedoch nicht in Richtung Wissenschaft

Der Autor mit seiner Frau Dagmar Berg, sowie Norbert Wühler und Angela Scheuerbrandt, auf der Festveranstaltung zur Einführung von Karl Doehring und Jochen Abr. Frowein als Direktoren 1981[1]

Diese begann am 1. Juli 1975. Mit einem Prädikatsexamen ausgestattet und mit dem Wahlfach Völkerrecht/Europarecht hatte ich mich bei Professor Rudolf Bernhardt, einem der beiden Direktoren damals, um eine Promotion beworben. In unserem Gespräch verwies ich unter anderem auf meine Kenntnisse der skandinavischen Sprachen, die ich im Rahmen meiner Dissertation einbringen wollte. Professor Bernhardt schlug mir vor, mir den Nordischen Rat und den Nordischen Ministerrat als Thema vorzunehmen. Und bot mir, zu meiner Überraschung, eine Assistentenstelle an, mit dem Schwerpunkt Nordische Länder, die im Bereich der Rechtsvergleichung eine nicht unwichtige Rolle spielten.

Die Tätigkeit am Institut wurde für mich prägend. Aber im Laufe der Zeit musste ich mir eingestehen, dass ich für eine wissenschaftliche Karriere nicht wirklich prädestiniert war, von den damaligen beruflichen Aussichten einmal ganz abgesehen. Sicher gab es eine ganze Reihe von Veröffentlichungen zu den verschiedensten Themen, bei denen ich meine völkerrechtliche Qualifikation hatte nachweisen können. Aber allein das ständige Aufschieben der Dissertation war Indikator genug, auch an Alternativen zu denken.

Dass ich mit einer langjährigen Tätigkeit am Institut die besten Voraussetzungen für eine Bewerbung im Auswärtigen Amt mitbrachte, wurde mir erst nach und nach klar. Als ich irgendwann einmal Einblick in meine amtsinternen Bewerbungsakten nehmen konnte, fand ich es dann auch schwarz auf weiß bestätigt. Und im Institut hatte offensichtlich keiner wirkliche Zweifel gehabt, dass es klappen würde. Kaum, dass ich meine Bewerbung in den Briefkasten geworfen hatte, wurde ich schon vorgestellt: “Das ist Herr Berg, er geht demnächst nach Bonn zum Auswärtigen Amt.”

Von Heidelberg nach Peking. Beginn einer diplomatischen Karriere

Das frühere Institutsgebäude von der Berliner Straße aus gesehen, mit Blick auf den Bücherturm, 1972[2]

Was macht man mit einem ausgewiesenen Völkerrechtler, der noch nie in Asien war? Klar, er wird bei seinem ersten Posten als Wirtschaftsreferent an die Botschaft Peking versetzt. Und im Nachhinein hätte mir nichts Besseres passieren können. Alles war neu, ungewohnt, fremd. Die drei Jahre dort, von 1986 bis 1989, waren die beste Vorbereitung für spätere Posten. Lernen, Erfahrungen sammeln, sich auf Herausforderungen einstellen, flexibel bleiben, das stand im Vordergrund. Nicht nur für mich, sondern auch für die Familie, meine Frau mit den beiden Töchtern im Vorschulalter.

Schon damals war Peking ein viel frequentiertes Ziel deutscher Besucher aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Bundeskanzler Helmut Kohl, Außenminister Hans‑Dietrich Genscher und Verhandlungen zum Kraftwerkbau mit Siemens waren einige der Highlights. Auch der Wissenschaftsaustausch war rege. Und obwohl dies eigentlich nicht in meine Zuständigkeit fiel, wurde ich freundlicherweise zum Abendessen anlässlich des Aufenthalts einer Delegation des MPIL unter der Leitung meines Doktorvaters, Professor Bernhardt, eingeladen. Es war, ich werde es nicht vergessen, im traditionellen Peking-Ente-Restaurant. Der Besuch muss eine Folge der China-Reise gewesen sein, über die Robert Heuser auf diesem Blog berichtet hat.

Meine Freude war groß, gleich auf dem ersten Posten wieder die Verbindung zu meiner Tätigkeit am Heidelberger Institut aufzunehmen. Der für mich viel aufregendere Teil ergab sich aber erst anschließend. Professorin Sheng Yu von der Peking‑Universität, die Gastgeberin des Treffens, bat mich anschließend um ein Gespräch, informell und außerhalb des Botschaftsbetriebs, um meine Hilfe in einer völkerrechtswissenschaftlichen Angelegenheit zu erbitten. Es stellte ich heraus, dass ihr Institut damit begonnen hatte, bekannte völkerrechtliche Werke und Aufsätze aus dem Ausland ins Chinesische zu übersetzen. Für Deutschland war es die Festschrift für Hermann Mosler Völkerrecht als Rechtsordnung, internationale Gerichtsbarkeit, Menschenrechte.[3]

Nun waren offensichtlich die Übersetzer dieser Arbeit, aus dem Deutschen ins Chinesische, weder Völkerrechtler noch mit den Feinheiten wissenschaftlichen Schreibens vertraut. Fußnoten, offizielle oder sprachliche Abkürzungen, Art und Weise des Zitierens, all dies, aber auch inhaltliche Fragen, verursachten immer wieder Probleme. So setzten wir, Professorin Sheng und ich, uns einen langen Nachmittag zusammen und ich versuchte, auf Englisch, die zahlreichen Fragen, die sie hatte, zu klären. Als Dankeschön gab es ein Abendessen bei ihr zuhause – das einzige Mal, dass ich in Peking privat eingeladen war.

Begegnungen am East River. New York als Karriere-Highlight früherer MPIL’ler

A room with a view. Arbeitsplatz des Autors im 40. Stockwerk in der damaligen Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen, um 1990[4]

Von Anfang an war es mein Wunsch gewesen, an eine unserer Vertretungen bei Internationalen Organisationen versetzt zu werden. Es war die multilaterale Diplomatie, die mich besonders reizte und ich konnte mir gut vorstellen, irgendwann vom Auswärtigen Dienst ins internationale Geschäft zu wechseln. Das Amt meinte es gut mit mir und schickte mich im April 1989 nach New York an die Ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen. Aber nicht nur das, ich wurde noch dazu Vertreter im 6. Ausschuss, dem Rechtsausschuss der Vereinten Nationen, ein Traumposten für einen Ehemaligen des MPIL.

Für mich ist dieser Posten, auch im Vergleich mit all den anderen großartigen Aufgaben, die anschließend kamen, der beruflich aufregendste und befriedigendste geblieben. Das hing einerseits mit den historischen Umständen zusammen: Fall der Mauer und Wiedervereinigung einerseits, die Ermächtigung zu Zwangsmaßnahmen gegen Irak nach der Besetzung Kuweits gemäß Kapitel VII und die Beschlüsse zum Folgeregime andererseits. Erstmals schienen die Vereinten Nationen den von der Satzung vorgegebenen Ansprüchen umfassend nachzukommen.

Gleichzeitig war New York der Ort (in den drei Jahren, die ich dort verbrachte) mit den meisten über das MPIL vermittelten Kontakten. “Mein” Botschafter war, für die ersten eineinhalb Jahre, Hans Otto Bräutigam, der Ende der fünfziger-, Anfang der sechziger Jahre am Institut und Assistent bei Professor Mosler war, was uns natürlich miteinander verband.

Als der für Rechtsfragen zuständige Referent an der Ständigen Vertretung war mein Hauptansprechpartner bei den Vereinten Nationen der Legal Counsel des Secretary General, Under-Secretary-General Carl‑August Fleischhauer. Und mehr noch als die Tatsache, dass er vor dieser Tätigkeit Leiter der Rechtsabteilung im Auswärtigen Amt gewesen war, hatten wir durch die gemeinsame Tätigkeit am Heidelberger Institut einen direkten Draht zueinander. Ich hatte, so darf ich heute sagen, einen sicher nicht exklusiven, aber doch besonders vertrauensvollen, Zugang zu den Dossiers, mit denen er befasst war. Dies gab mir wiederum die Möglichkeit, interessante Einzelheiten nach Bonn zu berichten.

Der Autor in seinem Büro am MPIL, 1980[5]

Eine weitere persönliche, mit dem Institut verbundene Begegnung war die mit Christian Tomuschat, damals Professor in Bonn. Ich hatte ihn in Heidelberg verschiedentlich am Institut getroffen. 1991 kandidierte er erneut für die International Law Commission und ich war vor Ort für seine Wiederwahl verantwortlich, sein Wahlkampfchef sozusagen! Natürlich hatte das Auswärtige Amt eine weltweite Demarchen-Aktion in allen VN‑Mitgliedstaaten durchgeführt und für Tomuschat geworben. Doch nicht überall sind die Stränge zwischen den Außenministerien und ihren Vertretungen in New York so eng, so zuverlässig, wie bei uns in Deutschland. Oft wird diesen vor Ort die Entscheidung überlassen, für wen sie stimmen wollen. So war ich in den Wochen vor der Wahl ständig im Gespräch mit den Delegationen, von denen wir noch keine zuverlässige Rückmeldung über ihre Wahlabsichten bekommen hatten. Und ich organisierte, in der Form von Mittagessen, mehrere Treffen mit ausgewählten Vertretern und Vertreterinnen von Mitgliedstaaten, bei denen diese Tomuschat persönlich kennenlernen und befragen konnten.

Es war ein harter Wahlkampf. Denn es gab in der Western European and Others Group (WEOG), soweit ich mich erinnern kann, zwölf Kandidaten für acht Plätze. Und es waren teilweise höchst gewichtige Konkurrenten. Ich erinnere mich bis heute, wie ich, in der General Assembly Hall sitzend, das Ergebnis vernahm: Tomuschat war mit gleicher Stimmenzahl wie der französische und der amerikanische Kandidat auf den vierten Platz  gewählt worden.

Zu den dienstlichen Kontakten kamen die Besuche von alten “Max‑Planckern”. Professor Jochen Abr. Frowein nahm, außerhalb von New York, an einem Seminar der American Society of International Law zu Fact-Finding teil; ich war auch dort und wir trafen uns anschließend noch mal in Manhattan, wo er mich zu seiner Luncheon-Speech an der Columbia University eingeladen hatte. Auch Torsten Stein kam und wir trafen uns zu einem angeregten Abend in einem schicken Restaurant in Downtown Manhattan, wo ihm zu seinem Leidwesen das Rauchen der Pfeife nach dem köstlichen Essen verwehrt wurde.

„Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen“. Wie die wissenschaftliche Ausbildung am Institut meine praktische Arbeit bereicherte

Sondertreffen der OSZE, der Autor mit der amerikanischen Botschafterin Julie Finley und dem albanischen Botschafter Zef Mazi, um 2007[6]

Die Vereinten Nationen waren auch der Ort, an dem ich den Wechsel von der Theorie zur Praxis nochmal ganz unmittelbar erfahren durfte: Hatte ich in meinem am Institut verfassten und in der Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (ZaöRV) erschienen Bericht Völkerrechtliche Praxis der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1979 auch umfassend und aus der Ferne die Aktivitäten und Stellungnahmen im Rahmen der Vereinten Nationen berücksichtigt, so saß ich nun selbst am Ort des Geschehens.

Als ich 1992 nach Bonn zurückkehrte, wurde ich dem Planungsstab zugeteilt – erneut eine Tätigkeit, bei der ich auf meine früheren Tätigkeiten am Institut zurückgreifen konnte. Wie sonst hätte ich mit fachkundigem Selbstvertrauen einen Namensartikel für den damaligen Außenminister Klaus Kinkel zum europäischen Menschenrechtsschutz schreiben können. In meiner Zuständigkeit für die Vereinten Nationen durfte ich auch wieder zur deutschen Völkerrechtspraxis beitragen und an der Abfassung der VN-Rede eben jenes Ministers mitwirken.

Den vielleicht unmittelbarsten Bezug zur Schaffung von Völkerrecht selbst, nicht nur völkerrechtlicher Praxis, gab es für mich, als ich im Jahre 2000 den Arbeitsstab für die Verhandlungen zum Nizza‑Vertrag leiten durfte. Auch wenn das Ergebnis, wie wir alle wissen, weit hinter den Erwartungen oder Hoffnungen zurückblieb, hatte ich die einmalige Gelegenheit mitzuerleben, wie sich ein völkerrechtlicher Vertrag entwickelt, von den ersten Entwürfen über umfangreiche und strittige Verhandlungen auf allen Ebenen, bis hin zur Verabschiedung auf Gipfelebene. Über die Begleitung der Verhandlungen hinaus, war ich mit der innerstaatlichen Koordinierung befasst, der Abstimmung mit den anderen Ressorts, dem Bundestag und nicht zuletzt den Ländern, und, last but not least, mit dem innerstaatlichen Ratifizierungsverfahren.

2005 wurde ich Ständiger Vertreter Deutschlands bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE/OSCE), einer Organisation, über deren Stellenwert man bis heute geteilter Meinung sein kann. Das 2004 eingesetzte Panel of Eminent Persons war eine der vielfältigen Bemühungen unter dem Schlagwort “Strengthening the Effectiveness of the OSCE”. In seinem Abschlussbericht empfahl das Panel den Teilnehmerstaaten, unter anderem, für die OSZE eine konkrete Satzung oder Charter zu entwickeln.

In Umsetzung dieser Empfehlung beauftragte mich 2007 der damalige OSZE-Vorsitz, mein belgischer Kollege als Vorsitzender des Ständigen Rats, eine Arbeitsgruppe einzurichten und diese dazu zu instruieren, erste Vorschläge zu präsentieren. Bei der Auswahl der Mitglieder entschied ich mich für meinen Schweizer Freund aus Heidelberger Tagen, Professor Daniel Thürer (von 1976 bis 1979 als Referent am Institut), was uns nach vielen Jahren wieder einige sehr anregende Begegnungen ermöglichte, die wir auf meinem nächsten Posten als deutscher Botschafter in der Schweiz fortsetzen konnten.

Im September 2015 – ich war Botschafter in Norwegen – bekam ich von Wolfgang Münch, langjähriger Gast am Institut und in New York mein Kollege an der Ständigen Vertretung, einen Anruf. Die European Society of International Law habe gerade ihre Annual Conference in Oslo – ob ich nicht Lust auf einen Kaffee mit noch anderen Freunden von damals hätte? Wie groß war meine Freude, später am Nachmittag Norbert Wühler und Rainer Hofmann, mit denen ich viele Jahre am Institut zusammengearbeitet hatte, zu treffen. Als ich im Laufe des Gesprächs erwähnte, dass ich im Hinblick auf meinen baldigen Ruhestand mit meinen ganzen Mitgliedschaften etwas aufräumen müsste und deshalb aus der Deutschen Vereinigung für Internationales Recht (DVIR) austreten würde, bekam ich von Rainer Hofmann einen strengen Verweis. Dies käme überhaupt nicht in Frage, schließlich könne es sein, dass er nächstes Jahr Präsident werde. Ein so wertvoller Rat!

Die Fortsetzung meiner Mitgliedschaft in der DVIR, die ich 1982 noch am Institut begonnen hatte, bringt mir nicht nur neue Erfahrungen, etwa ganz aktuell als Mitglied des Komitees zu “Comparative Diplomatic and Consular Immunities Privileges and Inviolabilities”. Sie ermöglicht auch, nach meiner aktiven Zeit die Verbindung zum MPIL weiter aufrecht zu erhalten, die Leitung, Professorin Anne Peters und Professor Armin von Bogdandy kennengelernt zu haben, die alten wie die neuen Freundschaften und Kontakte auf den Jahresversammlungen zu pflegen und zu vertiefen. Und wenn ich es nur irgendwie ermöglichen kann, bin ich, als langjähriges Mitglied und Alumnus, bei den jährlichen Treffen der Heidelberger Gesellschaft für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht dabei und gehe zu den immer spannenden und anregenden Veranstaltung in Berlin!

[1] Foto: MPIL.

[2] Foto: MPIL.

[3] Rudolf Bernhardt (Hrsg.), Völkerrecht als Rechtsordnung, Internationale Gerichtsbarkeit, Menschenrechte. Festschrift für Hermann Mosler, Heidelberg: Springer 1983.

[4] Foto: Axel Berg.

[5] Foto: Axel Berg.

[6] Foto: Axel Berg.

English

“You do realise that in your work abroad you won’t only be dealing with academics and professors. That daily life in tough posts or in crisis situations can be very different?” With this question, the chairwoman of the selection committee for the 38th attaché class tried to break through my reserve.

It was November 1982, and I had just passed the written part of the examination for admission to the Higher Foreign Service (Höherer Auswärtiger Dienst). Now it was time for the oral examination, a week full of tests and interviews in Bonn. In my first meeting with the selection committee, I had to explain my motivation and why I thought I was suitable for the Foreign Service. Among other things, I referred to my experience at international academic conferences and with foreign guests, which I had gained during my many years at the Max Planck Institute.

Clearly, I had not been unnerved too much by the chairwoman’s question, as I was able to start my attaché training in early April 1983. After all, with the way my career went on to develop, I was largely spared the challenges I had been warned against and, to my great delight, there were always opportunities and possibilities, to, professionally and, above all, on a personal level, build on my time at the Heidelberg Institute.

My Dissertation at the Institute. A Milestone, but not one on the Path to Academia

The author and his wife Dagmar Berg, with Norbert Wühler and Angela Scheuerbrandt, at the inauguration of Karl Doehring and Jochen Abr. Frowein as directors in 1981[1]

It had begun on 1 July, 1975. After I had graduated from law school with honours, specialising in international law/European law, I went on to apply to write my dissertation with Professor Rudolf Bernhardt, one of the two directors at the time. In our conversation, I referred to my knowledge of Scandinavian languages, which I wanted to make use of. Professor Bernhardt suggested that I focus on the Nordic Council and the Nordic Council of Ministers. To my surprise, he then also offered me a position as a research assistant at the Institute, specialising in the Nordic countries, which played a fairly significant role in the field of comparative law.

My work at the Institute had a formative influence on me. But over time, I had to admit to myself that I was not really cut out for a career in academia, not to mention the professional prospects at the time. With a fair number of publications on a wide variety of topics, I would have been able to prove my qualifications in international law, but the constant postponement of my dissertation alone was enough to make me consider alternative routes.

I only gradually realised to what degree my yearslong work at the Institute qualified me for applying to the Foreign Service. When I, some years later, was able to take a look at the files containing the internal evaluation of my application, I found it confirmed in black and white. And at the institute, nobody seemed to have any real doubts that it would work out. I had only just sent out my application and was already introduced as “Mr Berg, who’s joining the Federal Foreign Office in Bonn soon.”

From Heidelberg to Beijing. Beginnings of a Career in Diplomacy

The former Institute building, view from Berliner Straße, 1972[2]

What does one do with an international law scholar who has never been to Asia? Send him to the embassy in Beijing as economic advisor for his first posting, obviously. And in retrospect, that was perfect: Everything was new, unfamiliar, and foreign to me. My three years there, from 1986 to 1989, were an ideal preparation for later posts. Learning, gaining experience, rising to challenges, remaining flexible – that was the main focus. Not just for me, but also for my family, my wife and our two daughters of pre-school age.

Just like today, Beijing back then was a popular destination for German visitors from the realms of politics, business, and culture. Visits by Chancellor Helmut Kohl and Foreign Minister Hans‑Dietrich Genscher and negotiations on the construction of a power plant with Siemens were some of the highlights. There was also a lively scientific exchange. And although this was not part of my official responsibilities, I was kindly invited to a dinner during the visit of an MPIL-delegation led by my doctoral supervisor, Professor Bernhardt. It was held- I will never forget that- at a traditional Peking duck restaurant. The visit must have been related to the trip to China that Robert Heuser has written about on this blog.

I was delighted to be able to immediately connect back to my work at the Heidelberg Institute at my very first post, but the part that was much more exciting for me was yet to come: Professor Sheng Yu of Beijing University, the host of the meeting, asked me for a chat afterwards, informally and away from the daily business of the embassy, to request my help in a matter of international law scholarship. It ttranspired that her institute had started translating well-known foreign monographs and essays on international law into Chinese. For Germany, a jubilee publication (Festschrift) for Hermann Mosler entitled Völkerrecht als Rechtsordnung, internationale Gerichtsbarkeit, Menschenrechte (“International Law as a Legal Order, International Jurisdiction, Human Rights”) had been chosen. [3]

It was obvious however, that whoever had been entrusted with the translation of this work from German to Chinese was neither an expert in international law, nor familiar with the subtleties of academic writing. Footnotes, official and linguistic abbreviations, citation style, all this, but also questions of content, repeatedly caused problems. So, we – Professor Sheng and I – spent a long afternoon trying to clarify, in English, the numerous questions she had. As a thank you, we had dinner at her home – the only private invitation I ever received in Beijing.

Encounters at the East River. New York as a Career Highlight for Former Members of the MPIL

A room with a view. The author’s workplace on the 40th floor of Germany’s Permanent Mission to the United Nations, ca. 1990[4]

I had always hoped to be transferred to a Permanent Mission to an international organisation. It was multilateral diplomacy that particularly appealed to me, and I entertained the idea of switching from the Foreign Service to the realm of international institutions at some point. The Foreign Office was kind enough to send me to the Permanent Mission to the United Nations in New York in April 1989. But not just that, I also became the representative on the 6th Committee, the Legal Committee of the United Nations- a dream position for a former MPIL member.

For me, even compared to all the other great tasks that followed, this post has remained the most professionally exciting and satisfying. In part, this was due to the historical circumstances: The fall of the Berlin Wall and German reunification on the one hand, the authorisation of coercive measures under Chapter VII against Iraq following the occupation of Kuwait, and the resolutions on the successor regime, on the other. It seemed like, for the first time, the United Nations could truly fulfil its goals as set out in the Charter.

At the same time, New York was the place (in the three years I spent there) with the most contacts made through the MPIL. ‘My’ ambassador for the first year and a half was Hans Otto Bräutigam, who had been at the Institute and an assistant to Professor Mosler in the late 1950s and early 1960s, which naturally fostered a connection between us.

As the officer responsible for legal matters at the Permanent Mission, my main contact at the United Nations was the Legal Counsel to the Secretary General, Under‑Secretary‑General Carl‑August Fleischhauer. Not only had he been head of the Legal Department at the Federal Foreign Office before this appointment, but we were also able to connect over our joint work at the Heidelberg Institute. I can say today that I had a degree of access to the dossiers he was dealing with, which was certainly not exclusive, but nevertheless testament to an outstanding level of trust. This, in turn, gave me the opportunity to report interesting details to Bonn.

The author in his office at the MPIL, 1980[5]

Another Institute-related personal encounter was with Christian Tomuschat, who was a professor in Bonn at the time. I had met him several times at the Institute in Heidelberg. In 1991, he again ran for the International Law Commission, and I was responsible for his re-election, his campaign manager at the United Nations so to speak! Of course, the Federal Foreign Office had sent out demarches to all UN member states to advocate for Mr. Tomuschat. But the connections between foreign ministries and their missions in New York are not always as close, and reliable, as they are in the case of Germany. The Permanent Missions are often left to decide independently on who they want to vote for. So, in the weeks leading up to the election, I was in constant dialogue with delegations from whom we had not yet received reliable feedback on their voting intentions. I organised several meetings, in the form of lunches, with selected representatives of member states, where they were able to meet and question Mr. Tomuschat personally.

It was a tough election campaign. There were, as far as I can remember, twelve candidates for eight seats in the Western European and Others Group (WEOG). And some of them were very strong contenders. To this day I remember sitting in the General Assembly Hall and hearing the result: Tomuschat had been elected in fourth place with the same number of votes as the French and American candidates.

In addition to the official contacts, there were visits from old “Max Planckers”. Professor Frowein took part in a seminar on fact-finding organised by the American Society of International Law outside of New York; I was there too, and we met up again in Manhattan afterwards, where he had invited me to his luncheon speech at Columbia University. Torsten Stein also joined us and we met for a lively evening in a smart restaurant in downtown Manhattan where, to his chagrin, he was not allowed to smoke his pipe after the delicious meal.

“Insight Must Precede Application”. How my Academic Education at the Institute Aided my Practical Work

Special meeting of the OSCE, the author with United States Ambassador Julie Finley and Albanian Ambassador Zef Mazi, ca. 2007[6]

The United Nations was also where I was able to once again experience first hand the differences between theory and practice: In my report on the “International Law Practice of the Federal Republic of Germany in 1979” (Völkerrechtliche Praxis der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1979, including an English-language survey), written at the Institute and published in Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (ZaöRV, English title: Heidelberg Journal of International Law, HJIL), I had covered the activities and statements of the the Federal Government within the United Nations extensively, but from a distance. Now I found myself in the middle of it all.

When I returned to Bonn in 1992, I was assigned to the planning staff – another post in which I was able to draw on my previous work at the institute. How else could I have confidently written an article on European human rights protection, to be published in the name of then Foreign Minister Klaus Kinkel? In my responsibility for the United Nations, I was again able to contribute to German international law practice and help draft the UN speech of that very minister.

Perhaps the most direct connection I had to the creation of international law, not just its practice, occurred when I was allowed to lead the task force for the negotiations on the Treaty of Nice in 2000. Even though, as we all know, the outcome fell far short of expectations and hopes, I had the unique opportunity to witness the development of an international treaty, from the first drafts, through extensive and contentious negotiations on all levels, to its adoption at the summit level. In addition to supporting the negotiations, I was also involved in domestic coordination, liaising with other ministries, the parliament, the federal states, and, last but not least, in the domestic ratification process.

In 2005, I became Germany’s Permanent Representative to the Organisation for Security and Cooperation in Europe (OSCE), an organisation whose relevance is still a matter of debate today. The Panel of Eminent Persons set up in 2004 was one of the many endeavours to “Strengthen the Effectiveness of the OSCE”. In its final report, the panel recommended, among other things, that the participating states develop a concrete statute or charter for the OSCE.

Implementing this recommendation, in 2007, the then OSCE Chairmanship, namely my Belgian colleague as Chairman of the Permanent Council, asked me to set up a working group and instruct it to present initial proposals. When selecting the members, I decided in favour of my Swiss friend from my Heidelberg days, Professor Daniel Thürer (who had been a research fellow at the institute from 1976 to 1979), which enabled us to meet again after many years and have some very stimulating conversations, which we were able to continue during my next post as German Ambassador to Switzerland.

In September 2015, when I was Ambassador to Norway, I received a call from Wolfgang Münch, a long-time guest at the institute and my former colleague at the Permanent Mission in New York. The European Society of International Law was holding its Annual Conference in Oslo at the moment, and he asked if I would like to have a coffee, together with some other old friends. I was delighted to meet Norbert Wühler and Rainer Hofmann, with whom I had worked at the institute for many years, later that afternoon. When I mentioned that, in view of my imminent retirement, I would have to sort through all my memberships and would therefore resign from the German Association for International Law (DVIR), I received a stern reprimand from Rainer Hofmann. This was out of the question, he said, after all, he was hoping to become the association’s president the next year. This was very valuable advice!

Continuing my membership in the DVIR, which I took on during my time at the institute, in 1982, has not only brought me new experiences, very recently, for example, as a member of the Committee on Comparative Diplomatic and Consular Immunities Privileges and Inviolabilities. It also enables me to keep in touch with the MPIL, allowed me to get to know the current directors, Professor Anne Peters and Professor Armin von Bogdandy, and to maintain and deepen old and new friendships and contacts at the annual meetings. And, as a long-standing member and alumnus, whenever possible, I attend the annual meetings of the Heidelberg Society for Comparative Public Law and International Law and the exciting and stimulating events in Berlin!

Translation from the German original: Sarah Gebel

[1] Photo: MPIL.

[2] Foto: MPIL.

[3] Rudolf Bernhardt (ed.), Völkerrecht als Rechtsordnung, Internationale Gerichtsbarkeit, Menschenrechte. Festschrift für Hermann Mosler, Heidelberg: Springer 1983; English title as translated by the editor.

[4] Photo: Axel Berg.

[5] Photo: MPIL.

[6] Foto: Axel Berg.